Video: SMS beim Autofahren - gefährlicher als Alkohol

Wer am Steuer SMS schreibt oder twittert, steigert sein Unfallrisiko um das 23-fache. In Wales zeigt die Polizei deshalb ein Schockvideo, das die drastischen Folgen des Handytippens darstellt. Mit Video.
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Wirksamer Spot: Ein Video zeigt, was passieren kann, wenn man am Steuer SMS verschickt.
Youtube Wirksamer Spot: Ein Video zeigt, was passieren kann, wenn man am Steuer SMS verschickt.

Wer am Steuer SMS schreibt oder twittert, steigert sein Unfallrisiko um das 23-fache. In Wales zeigt die Polizei deshalb ein Schockvideo, das die drastischen Folgen des Handytippens darstellt. Mit Video.

WASHINGTON/OXFORD Auf Streifenwagen der bayerischen Polizei steht es dick: „Stark im Leben – ohne Alkohol und Drogen“. Vielleicht muss die Polizei über den Spruch demnächst nachdenken, denn neuen Studien zufolge ist eines noch viel gefährlicher: Simsen und twittern.

In den USA haben Forscher LKW-Fahrer beim Tippen auf das Handy beobachtet und herausgefunden: Die Aufmerksamkeit wird durch das Handy dermaßen abgelenkt, dass die das Unfallrisiko um das 23-fache steigt – nicht nur durch Telefonieren, sondern vor allem durch das langwierige Tippen, dem Suchen nach Buchstaben auf dem Display. Und in Großbritannien ergaben Simulationen, dass Betrunkene sogar sicherer unterwegs sind als nüchterne Fahrer, die im Verkehr simsen.

Demnach sinkt die Reaktionszeit dadurch um ein ganzes Viertel, während betrunkene Fahrer um durchschnittlich zwölf Prozent einbüßen. Um schockierende 91 Prozent verlieren SMS-Schreiber die Fähigkeit, in der Spur zu bleiben – zum Vergleich: Alkohol mindert sie um 35 Prozent.

In den USA gilt bisher nur in 18 Bundesstaaten ein SMS-Verbot am Steuer, dabei kamen dort schon 2600 Menschen bei Unfällen mit Einfluss eines Handys ums Leben.

Die Zahl der Unfälle, bei denen ein Handy im Spiel ist, steigt auch in Deutschland. Doch Gesetze scheinen hilflos gegen notorische Lenkrad-Tipsen. Immerhin stehen schon jetzt auf das bloße Anfassen des Mobiltelefons im Auto 40 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg.

Die Polizei in Wales versucht es jetzt mit einem drastischen Video (Bild). Zu sehen ist, wie eine Gruppe simsender Teenies mit ihrem Auto in den Gegenverkehr rast. Recht realistisch werden anschließend die schweren Verletzungen der Mädchen gezeigt. Der Streifen geht über vier lange Minuten und soll Jugendliche abschrecken. „Ein paar Sekunden Ablenkung kann eine Katastrophe auslösen“, sagt ein Polizist.

Auf der Insel geht man radikal vor: Ein Richter in Oxford verurteile eine junge Frau zu 21 Monaten Gefängnis ohne Bewährung – sie hatte angeblich gesimst, während sie mit Tempo 113 ein stehendes Auto rammte. Dessen Fahrerin starb. Die Verurteilte sagte, dass sie es trotzdem weiterhin akzeptabel finde, beim Fahren ihr Handy zu benutzen. Der Richter nannte sie daraufhin „dumm und wahnsinnig“.

Raphael Geiger

Hier gibt's das Video:

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