Verletztes Kind vernachlässigt - Eltern müssen in Haft

Sie sollen ihrem kleinen Sohn trotz lebensgefährlicher Brandverletzungen nicht geholfen haben: In Regensburg wurde nun das Urteil gegen den Vater und die Mutter des vier Jahre alten Kindes gesprochen.
von  dpa
Die wegen versuchten Mordes durch Unterlassen angeklagten Eltern eines fünfjährigen Jungen sitzen am 25.10.2017 im Landgericht Regensburg (Bayern) neben ihren Anwälten.
Die wegen versuchten Mordes durch Unterlassen angeklagten Eltern eines fünfjährigen Jungen sitzen am 25.10.2017 im Landgericht Regensburg (Bayern) neben ihren Anwälten. © Roland Beck/dpa

Regensburg - Ein Paar, das seinen kleinen Sohn trotz lebensgefährlicher Brandverletzungen nicht ärztlich behandeln ließ, muss ins Gefängnis. Der Vater wurde am Donnerstag am Landgericht Regensburg zu fünf Jahren Haft verurteilt, die Mutter zu drei Jahren und neun Monaten. Die Frau hatte im vergangenen Herbst mit einem in Brand geratenen Benzinkanister im Garten hantiert. Dabei erlitt der jetzt Sechsjährige, der direkt daneben stand, die schweren Verletzungen.

Aus Angst vor dem Jugendamt kümmerten sich die Eltern vier Tage lang kaum darum. Eine Zeugin bemerkte dann den Zustand des Kindes und informierte Polizei und Jugendamt. Der Junge und seine vier Geschwister befinden sich inzwischen alle in Obhut des Jugendamts.

Weil die Mutter wegen einer psychischen Erkrankung als eingeschränkt steuerungsfähig gilt, fiel das Strafmaß bei der 37-Jährigen geringer aus als beim gleichaltrigen Vater.

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