Verletzte und Tote bei Erdbeben auf Ischia

Angela Merkel ist oft zu Ostern da. Und im Sommer ist Ischia voller Touristen. Mitten in der Hochsaison wackelt die Insel. Häuser stürzen ein, Menschen sterben. Drei Kinder erleben ein Drama.
dpa |
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Menschen halten sich kurz nach einem Erdbeben auf der Straße auf.
Serenella Mattera/ANSA/AP/dpa 5 Menschen halten sich kurz nach einem Erdbeben auf der Straße auf.
Das Erdbeben auf der Urlaubsinsel forderte mindestens zwei Menschenleben.
Serenella Mattera/ANSA/AP/dpa 5 Das Erdbeben auf der Urlaubsinsel forderte mindestens zwei Menschenleben.
Das Erdbeben auf der Urlaubsinsel forderte mindestens zwei Menschenleben.
Mauro Iovino/ANSA/dpa 5 Das Erdbeben auf der Urlaubsinsel forderte mindestens zwei Menschenleben.
Das Erdbeben auf der Urlaubsinsel forderte mindestens zwei Menschenleben.
Uncredited/Italian Firefighters Vigili Del Fuoco/dpa 5 Das Erdbeben auf der Urlaubsinsel forderte mindestens zwei Menschenleben.
Das Erdbeben auf der Urlaubsinsel forderte mindestens zwei Menschenleben.
Serenella Mattera/ANSA/AP/dpa 5 Das Erdbeben auf der Urlaubsinsel forderte mindestens zwei Menschenleben.

Rom - Retter haben nach einem Erdbeben mit mindestens zwei Toten auf der italienischen Ferieninsel Ischia mehrere verschüttete Kinder aus den Trümmern geborgen. Ein sieben Monate altes Baby retteten Feuerwehrleute in der Nacht zu Dienstag, seine beiden Brüder erreichten sie Stunden später. Der älteste Bruder wurde nach rund 14 Stunden aus dem Haus gerettet. Ein drittes Kind hätten die Helfer auch erreicht, so die Feuerwehr. Zwei Frauen starben bei dem Erdstoß der Stärke 4,0. Mitten in der Hochsaison verließen viele Touristen die seit jeher erdbebengefährdete Insel im Golf von Neapel.

Geologen kritisierten, dass ein relativ schwaches Beben so viel Schaden anrichten konnte. Am Montag gegen 21 Uhr hatte die Erde zu beben begonnen. Der Erdstoß lag nach Angaben der Erdbebenwarte INGV in einer Tiefe von fünf Kilometern. Geologen erklärten, dass das vergleichsweise schwache Beben vermutlich auch wegen der geringen Tiefe so großen Schaden anrichten konnte. 39 Menschen wurden verletzt. Das Auswärtige Amt in Berlin warnte vor Nachbeben und Gefahren aufgrund herabstürzender Gebäudeteile.

"Es ist das Schlimmste, was mir je passiert ist"

"Es war eine schreckliche Nacht, man kann das mit Worten nicht beschreiben", sagte der Vater der verschütteten Kinder laut Nachrichtenagentur Ansa. Die Familie wurde in der besonders betroffenen Gemeinde Casamicciola verschüttet. Offenbar hatten die Kinder Schutz unter einem Bett gefunden. Die Mutter, wieder schwanger, schrie laut Ansa vor Glück, als das Baby gerettet wurde.

Das Beben richtete in manchen Orten schwere Schäden an, besonders in Casamicciola und Lacco Ameno. Häuser stürzten ein, Putz fiel von den Wänden. Ein Krankenhaus wurde evakuiert. "Es hat alles angefangen zu wackeln, alles ist heruntergefallen (...). Häuser sind eingestürzt. Es gibt Vermisste, ein Chaos", erzählte eine Augenzeugin laut Ansa. "Es ist das Schlimmste, was mir je passiert ist."

Touristen und Bewohner seien in Panik nach draußen gelaufen, berichteten italienische Medien. Auch sollen mancherorts der Strom ausgefallen und Hotels geräumt worden sein. Bewohner erzählten, sie würden die Nacht im Freien verbringen. Für sie wurde auf der Insel ein Fußballstadion geöffnet. Andere Teile der Insel waren von dem Beben wenig betroffen.

Die Behörden stellten Fähren bereit, um verschreckte Urlauber von der Insel zu bringen. Mehr als 1.000 Menschen kamen laut Zivilschutz am Morgen in Pozzuoli an der Küste an.

Die Insel vulkanischen Ursprungs hat rund 62.000 Einwohner und ist vor allem im Sommer sehr beliebt bei Urlaubern. Bundeskanzlerin Angela Merkel macht dort regelmäßig Osterurlaub.

"Es ist nicht normal, dass ein Erdbeben der Stärke 4 Häuser einstürzen lässt und zu Evakuierungen von Krankenhäuser führt", sagte Egidio Grasso, Chef der regionalen Vereinigung von Geologen. Andere kritisierten die schlechte Bauweise der Häuser. Die Insel liegt in der Nähe der Phlegräischen Felder, die zu den weltweit wenigen Dutzend sogenannten Supervulkanen zählen. Im Jahr 1883 kamen bei einem Beben auf Ischia rund 2.300 Menschen ums Leben.

Italien wird immer wieder von teils verheerenden Erdbeben heimgesucht. Vor fast genau einem Jahr, am 24. August, erschütterte ein schweres Beben die mittelitalienische Region um die Stadt Amatrice. 299 Menschen starben.

Lesen Sie auch: Zweites Erdbeben in China - Zahl der Opfer steigt weiter

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