Verbraucherfeindlich
Zum Beispiel Küchenmesser: Da wollen uns Hersteller und Händler weismachen, dass wir mindestens zehn brauchen: Für Fleisch, für Brot, für Gemüse, für Fisch, für Tomaten usw. Dabei, das sagt jeder Profi oder erfahrener Hobbykoch, genügen eigentlich zwei.
Ein großes und ein kleines – Hauptsache sie sind scharf. Allerdings kann der Verbraucher bei Küchenmessern selbst entscheiden, wie viele er kauft. Bei vielen anderen Produkten unterliegt er dem Diktat des Angebotes. Dass die EU bei den Ladekabeln fürs Handy dieser Herstellerwillkür einen Riegel vorgeschoben hat, ist gut – hat aber viel zu lange gedauert und kann nur ein Anfang sein.
Denn wenn schon der Benzinverbrauch und die Traktorsitze genormt werden können, warum kann dann nicht dem Unfug Einhalt geboten werden, dass jeder Staubsauger einen anderen Beutel und jeder Drucker eine andere Patrone braucht? Dies einzudämmen wäre kein Regulierungswahnsinn sondern Verbraucherfreundlichkeit. Doch das letzte Wort haben – leider auch in der EU – die Hersteller.
Das wird zum Beispiel auch beim Deutschen Institut für Normen beklagt, das viele berechtigte Verbraucherwünsche missachtet sieht. Nur wenn, um bei dem Beispiel zu bleiben, alle Staubsauger-Hersteller in allen europäischen Ländern einig wären, könnte es einen Norm-Beutel geben. Doch Profit geht allemal vor Praktikabilität.
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