Vaterschafts-Krimi um schöne Ex-Ministerin

2009 brachte Rachida Dati, Ex-Justizministerin in Frankreich, eine Tochter zur Welt. Über den Vater wurde wild spekuliert – bis ins höchste Amt.  Jetzt soll ein Multimillionär zum Gentest
Vanessa Assmann |
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2009 brachte Rachida Dati, Ex-Justizministerin in Frankreich, eine Tochter zur Welt. Über den Vater wurde wild spekuliert – bis ins höchste Amt. Jetzt soll ein Multimillionär zum Gentest

PARIS „Mein Privatleben ist kompliziert.” Mit dieser knappen Aussage hatte vor vier Jahren Rachida Dati, damals noch französische Justizministerin, alle Neugierigen abgestraft. Gerade hatte sie Töchterchen Zohra zur Welt gebracht – doch über den Vater schwieg sich die Single-Frau aus.

Vier Jahre später klingt die Erklärung von damals noch bedeutungsschwerer: Denn jetzt will die attraktive 47-Jährige, die als Paradebeispiel erfolgreicher Integrationspolitik gilt, die Frage aller Fragen mit einem Vaterschaftstest klären lassen. Sie selbst ist sich sicher, wie sie vor kurzem erklärte: Vater sei Dominique Desseigne, Multimillionär und Geschäftsführer der Hotel- und Casinokette Groupe Lusien Barrière. Per Gerichtsbescheid forderte sie den 68-Jährigen bereits zum Test auf. Desseigne, nach dessen Aussage die Beziehung zum Zeitpunkt der Zeugung bereits beendet war, kann zwar verweigern. Allerdings braucht es nicht viel Fantasie, um zu ahnen, welche Schlüsse Juristen wohl aus einem solchen Verhalten ziehen würden.

Die jetzige EU-Abgeordnete Dati freilich hat Interesse daran, dass das Gericht Desseigne als Vater ihrer Tochter benennt: Es geht um Unterhaltszahlungen und Erbschaftsrechte. Desseigne soll 350 Millionen Euro besitzen.

Gleichzeitig brennt die französische Öffentlichkeit darauf, dass das Rätselraten um Dati und ihre Männer endlich ein Ende findet. Die Tochter eines Marokkaners und einer Algerierin, die sich aus kleinsten Verhältnissen hochgearbeitet hatte, gehörte stets zu den schillerndsten Persönlichkeiten der französischen Politik. Doch so zielgerichtet sie ihre Karriere vorantrieb, so unstet war ihr Liebesleben. Im Sommer 2008 soll sie mehrere Liebhaber zur gleichen Zeit gehabt haben. Kaum ein Prominenter, der nicht als potentieller Vater ins Spiel gebracht wurde, als sich im Herbst 2008 immer deutlicher der Babybauch unter ihren schicken Designerkleidern wölbte.

Über reiche Geschäftsmänner wurde spekuliert, meist nicht namentlich. Ebenfalls ins Gerede kam Spaniens Ex-Premier José-Maria Aznar. Und dann kam auch Ex-Präsident Nicolas Sarkozy in Spiel. Mit ihm soll sich Dati bereits vor der Ehe mit Carla Bruni gut verstanden haben. Als heißester Vaterschaftskandidat galt allerdings lange dessen Bruder Guillaume Sarkozy.
Nun soll es ein ganz anderer gewesen sein. Ob Millionär Desseigne auf Datis Test-Wunsch eingeht, ist noch offen. Kompliziert bleibt es allemal.

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