USA schieben Mafiapaten Gambino nach Rom ab

Der erste Haftbefehl gegen ihn ist 29 Jahre alt, ausgestellt wurde er vom legendären Mafiajäger Giovanni Falcone. Doch erst jetzt musste der «Pate» Rosario Gambino zwangsweise in seine Heimat zurückkehren.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Kampagne italienischer Gastwirte gegen die Mafia (Archivbild)
dpa Kampagne italienischer Gastwirte gegen die Mafia (Archivbild)

Der erste Haftbefehl gegen ihn ist 29 Jahre alt, ausgestellt wurde er vom legendären Mafiajäger Giovanni Falcone. Doch erst jetzt musste der «Pate» Rosario Gambino zwangsweise in seine Heimat zurückkehren.

Nach jahrelangem Tauziehen haben die USA den Mafia-Boss Rosario Gambino an Italien ausgeliefert. Auf den Tag 15 Jahre nach der Ermordung des legendären Mafiajägers Giovanni Falcone, der vor 29 Jahren den ersten Haftbefehl gegen den Gambino ausgestellt hatte, landete der Pate am Samstag auf dem römischen Flughafen Fiumicino. Wie italienische Medien berichteten, wurde er dort von der Polizei in Empfang genommen.

Am Vortag hatten die Beamten vergeblich gewartet. Die Auslieferung des Mafioso, der bereits vor Monaten an die italienische Justiz überstellt werden sollte, war im letzten Moment erneut von seinen Anwälten gestoppt worden - angeblich aus gesundheitlichen Gründen. Gambino leide unter Herzproblemen, hieß es. Der «Pate» war im sogenannten Maxiprozess von Palermo in den achtziger Jahren in Abwesenheit zu einer Strafe von 14 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Falcone hatte in ihm einen der Drahtzieher der «Pizza-Connection» erkannt, wie ein Drogenring in den USA genannt wurde, über den Mafia-Clans jahrelang vor allem Heroin von Sizilien nach Amerika schmuggelten.

Haftbefehl aus dem Jahr 1980

Gambinos italienische Anwälte hatten lange gegen eine Auslieferung gekämpft unter anderem mit dem Argument, dass der 1980 von Falcone ausgestellte Haftbefehl inzwischen verjährt sei. Der Fall liegt seitdem beim Kassationsgericht in Rom. Laut italienischen Medienberichten erhoffen sich die Ermittler in Italien Aufklärung darüber, wie Drogengeld damals reingewaschen wurden und nach Italien zurückfließen konnten. Dies sei von aktuellem Interesse für die Polizei auch deshalb, weil im Februar 2008 bei Razzien in Italien und den USA leitende Mitglieder des Gambino-Clans festgenommen worden waren, deren Machenschaften bisher zum großen Teil noch im Dunkeln liegen. (dpa)

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.