USA: Hinrichtung mit umstrittener neuer Giftmischung
Washington - Dem 53-Jährigen sei eine Mischung aus Beruhigungs- und Schmerzmitteln gespritzt worden, berichtete die Zeitung. Dieser Mix sei in den USA zuvor noch nie einem Menschen verabreicht worden.
Die Verteidigung des 53-Jährigen habe vergeblich Einspruch gegen die Verwendung der Giftmischung eingelegt, weil sie ihrer Ansicht nach einen panischen Todeskampf auslöse und damit wegen Grausamkeit gegen die Verfassung verstoße. Die Hinrichtung sei ein "gescheitertes, qualvolles Experiment des Staates Ohio" gewesen, wurde einer der Bundes-Pflichtverteidiger des Verurteilten anschließend zitiert.
Die Familie seines Mordopfers, die zum Teil der Hinrichtung beiwohnte, verwies in einer Erklärung dagegen auf die Todesängste der jungen Frau. Der Verurteilte erfahre eine wesentlich humanere Behandlung als sie. Der Hingerichtete war schuldig gesprochen worden, eine 22 Jahre alte schwangere Frau vergewaltigt und ermordet zu haben, indem er sie erwürgte. Auch ihr ungeborenes Kind starb. Wanderer entdeckten die Leiche der Frau einen Tag nach der Tat in einem Wald.
Hintergrund der Entscheidung des Staates für die neue Tötungsinjektion war laut des "Columbus Dispatch" ein Mangel des sonst verwendeten Pentobarbital. Mit dem Betäubungsmittel werden auch Tiere eingeschläfert. Es kommt in mehreren US-Bundesstaaten, die die Todesstrafe vollstrecken, zum Einsatz. Früher sei das Mittel zumeist aus Europa gekommen. Der Export sei dort aber wegen des Widerstandes gegen die Todesstrafe verboten worden.
Vor dem Gebäude, in dem die Hinrichtung ausgeführt wurde, hatten sich einige wenige Gegner der Todesstrafe zum Protest versammelt. Ohio führte 1999 die Todesstrafe wieder ein und hat sie seither regelmäßig vollstreckt.
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