USA: Elf Tote bei Amoklauf
WASHINGTON - «Wenn wir ihn nicht getötet hätten, hätte er weitergemacht.» Ein Mann hat an mehreren Orten in Alabama wild um sich geschossen. Er tötete unter anderem seine Frau, seine Mutter und seine Großeltern.
Bei einem Amoklauf im US-Bundesstaat Alabama sind elf Menschen erschossen worden. Das berichtete der Fernsehsender Wear TV am Mittwochmorgen unter Berufung auf die Behörden. Das Blutbad ereignete sich am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in Geneva County im Südosten Alabamas nahe der Grenze zu Florida.
Dabei tötete ein Mann unter anderem die Ehefrau und das Kind eines lokalen Sheriffs, bevor er selbst starb. Der Täter wurde voraussichtlich von Schüssen der ihn verfolgenden Polizisten getötet. Das Motiv der Tat ist noch unklar.
Nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen der Polizei steckte der Täter, Michael McLendon, als erstes das Haus seiner Mutter in der Nähe der Ortschaft Kingston in Brand. Dann ging der Amoklauf an einer Tankstelle in der Ortschaft Samson weiter. Später schoss der Mann auch bei sich zu Hause wild um sich. Kurz darauf sei der Täter rund 20 Kilometer in die Ortschaft Geneva gefahren und habe erneut um sich gefeuert und mehrere Menschen getötet und verletzt. Unter den Toten sind mehrere Verwandte, darunter die Mutter und die Großeltern des Täters.
Auf der Flucht schoss er auf einen Polizeiwagen und rammte ihn mehrmals. Ein Polizist wurde bei der Verfolgungsjagd von Glassplittern verletzt. Die Polizei verfolgte den Täter bis in den Nachbarort Geneva. Auf dem Gelände einer Metallfabrik, in der er gearbeitet hatte, schoss er noch einmal wild um sich.
Schusssichere Weste rettet Polizisten
Eine der Kugeln traf den Angaben zufolge auch den Polizeichef von Geneva, der von seiner kugelsicheren Weste gerettet wurde. Dann habe sich der Mann schließlich in ein Gebäude geflüchtet und dort erschossen, teilte die Polizei mit. «Es handelt sich um sehr schwierige Ermittlungen mit mehreren Tatorten», sagte die Polizei. Der Täter habe ein halbautomatische Waffe gehabt. Er habe allein gehandelt. Es habe auch mehrere Verletzte gegeben.
«Er schoss auf alles, was er zu Gesicht bekam», meinte ein Polizist. «Wenn wir ihn nicht getötet hätten, hätte er weitergemacht.» Allein in Samson habe es sieben Opfer gegeben, darunter ein Kind. Auch auf der Landstraße nach Geneva habe der Amokläufer um sich geschossen und wahllos auf Autos gezielt.
Amoklauf kein Einzelfall in den USA
In den USA kommt es immer wieder zu spektakulären Amokläufen. Erst vergangene Woche hatte ein Mann in Cleveland im Bundesstaat Ohio in einem Familiendrama fünf Menschen und anschließend sich selbst erschossen. Einer der schlimmsten Bluttaten dieser Art ereignete sich im April 2007 auf einem Universitätscampus in Blacksburg im Bundesstaat Virginia, als ein Student 32 Menschen und sich selbst tötete.
Experten bekräftigen immer wieder, einer der Ursachen seien die Waffengesetze in den USA, die in den meisten Bundesstaaten das Waffentragen erlauben. Auch gebe es in den USA beim Waffenkauf so gut wie keine Hindernisse. (nz/dpa/AP)
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