US-Student zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt

Seoul - Das Oberste Gericht im weithin isolierten Nordkorea hat nach Medienberichten einen US-Studenten wegen des Vorwurfs staatsfeindlicher Handlungen zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Bei dem Verurteilten handle es sich um den Amerikaner Otto Warmbier, der seit Anfang Januar in Nordkorea festgehalten werde, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch aus Pjöngjang.
Warmbier hatte sich Ende Februar bei einer vom Regime arrangierten Pressekonferenz selber "schwerer Verbrechen" gegen das sozialistische Land bezichtigt. Er hatte nach eigenen Angaben im Auftrag einer US-Kirche in einem Hotel in Pjöngjang ein Poster mit einem politischen Slogan gestohlen, um dieses als Trophäe mitzubringen.
Nordkoreanische Medien hatten am 22. Januar berichtet, dass Warmbier nach seiner Einreise als Tourist wegen einer staatsfeindlicher Aktion festgenommen worden sei. Nach einem nordkoreanischen Atomtest am 6. Januar und einem ebenfalls weltweit kritisierten Raketenstart des Landes einen Monat später haben die Spannungen zwischen Nordkorea und den USA deutlich zugenommen.