US-Behörden: Handy-Signal kam aus dem Cockpit
Laut CNN könnte der Co-Pilot des verschollenen Flugs MH 370 noch versucht haben zu telefonieren. Sende-Daten belegen jetzt: Sein Handy war an
Kuala Lumpur – Jetzt ist es bewiesen: Der Co-Pilot der verschwundenen Malaysia Airlines-Maschine, Fariq Abdul Hamid, hat kurz nach der Kehrtwende des Flugzeugs noch versucht, mit seinem Handy zu telefonieren. Das bestätigten jetzt US-Behörden dem Nachrichten-Sender CNN.
Demnach empfing ein Sendemast, der 400 Kilometer von der Stelle positioniert ist, von der die letzte Ortung der Maschine erfolgt ist, ein Signal des Moboltelefons des Co-Piloten. Dieses hatte versucht, eine Verbindung zu dem Sendemast herzustellen, was aber nicht gelang.
Diese Erkenntnisse hatten Ermittler in Malaysia am Montag ihren Kollegen in den Vereinigten Staaten mitgeteilt. Dies belege laut CNN zumindest, dass das Handy des Co-Piloten eingeschaltet sei. Ein Beweis dafür, dass Hamid die Absicht hatte zu telefonieren, ist es allerdings nicht.
Aber es deute darauf hin - so der Luftfahrtsicherheits-Experte Peter Goelz in dem US-Sender -, dass "irgendetwas los war im Cockpit". Sonst hätte kein Crew-Mitglied einen Anlass gehabt, ein Mobiltelefon einzuschalten. Außerdem könnte der Verbindungsversuch ein Indiz dafür sein, dass MH370 sich schon in sehr niedriger Höhe befunden hat.
Die Suche nach MH370 - hier finden Sie die News
Bereits am vergangenen Wochende hatte es Berichte gegeben, dass der Co-Pilot nach der abrupten Kehrtwende des Flugzeugs sein Handy eingeschaltet hatte. Ein Funkturm in Penang an der malaysischen Westküste habe ein Signal des Handys von Fariq Abdul Hamid aufgefangen, berichtete die malaysische Zeitung „New Straits Times“. Um diesen Funk-Masten geht es wohl auch bei der CNN-Meldung.
Der malaysische Verkehrsminister Hishammuddin Hussein sagte am Sonntag, er habe keine Informationen zu dem angeblichen Handysignal. „Ich will darüber nicht spekulieren“, sagte er. „Ich will die Ermittlungen nicht stören.“ Daran seien zahlreiche Geheimdienste beteiligt.
Malaysia leitet die Untersuchungen zu dem mysteriösen Verschwinden der Boeing 777-200 und ist wegen schleppender und widersprüchlicher Informationen mehrfach scharf kritisiert worden.
Flug MH370 war am 8. März mit 239 Menschen an Bord in Kuala Lumpur gestartet und auf dem Weg nach Peking plötzlich vom Kurs abgewichen. Die Maschine flog noch mehrere Stunden Richtung Süden, ohne dass eine Flugkontrolle dies entdeckte oder Kontakt zu der Maschine hatte. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie im Indischen Ozean abstürzte, als der Treibstoff ausging.
Was sich in den Stunden an Bord abspielte, liegt völlig im Dunkeln. Der Minister betonte erneut, bei der Überprüfung der Passagiere sei nichts Verdächtiges ans Licht gekommen. „Die polizeilichen Ermittlungen umfassen immer eine mögliche Entführung, Terrorismus oder persönliche Probleme eines der Insassen“, sagte er.
Die Maschine sei so niedrig über Penang geflogen, dass der Funkturm das Signal auffangen konnte, berichtete die Zeitung. Es sei möglich, dass das Signal entstand, weil das Handy zu dem Zeitpunkt eingeschaltet wurde. Über einen Anruf machte die Zeitung keine Angaben.
Das Signal habe abrupt geendet, vermutlich weil das Flugzeug die Reichweite des Funkmasts verließ, schreibt das Blatt weiter. Der Bruder des Kopiloten sagte der Zeitung, niemand habe seine Familie über das Signal oder einen möglichen Anruf unterrichtet.