Urlaub im All
Der Termin steht noch in den Sternen, aber die ersten Interessenten haben bereits einen Aufenthalt im „SpaceShip Two" fest gebucht. Auch ein Münchner Reisebüro bietet den Tripp ins All an - für Menschen, die auf der Erde schon überall waren.
MÜNCHEN/NEW YORK Wer für das Jahr 2010 noch keine Urlaubspläne hat, kann schon mal anfangen zu sparen: Rund 200.000 Dollar wird dann ein Kurz-Urlaub ins All kosten. Ein paar Stunden aufregender Flug, fünf Minuten Schwerelosigkeit – dieser Traum vieler begüteter Touristen, die auf der Erde schon überall waren, ist ein Stückchen näher gerückt.
Der britische Milliardär Richard Branson und sein Luftfahrtdesigner Burt Rutan stellten in New York die „SpaceShip Two“ vor, eine Mischung aus Raumfähre und Firmenjet, mit der in wenigen Jahren die Epoche der zivilen Raumfahrt eingeläutet werden soll.
Bereits 20.000 Dollar angezahlt
Und in München steht auch schon ein Anbieter bereit, bei dem man die All-Flüge buchen kann: Design-Reisen. Obwohl der Termin noch in den Sternen steht, haben drei Deutsche bereits fest gebucht, zwei davon sogar schon 20000 Dollar angezahlt. „Es gibt noch sehr viel mehr ernsthafte Interessenten“, so Marion Aliabadi von DesignReisen zur AZ.
Und so könnte der Kurz-Trip ins All ablaufen (laut „Astronomie heute“):
1. Tag: Ankunft im neuen US-Weltraumbahnhof „America Spaceport“. Unterbringung im Luxus-Hotel. Kennenlernen der Crew und der mitfliegenden Passagiere.
2. Tag: Ärztlicher Check. Aushändigung der Ausrüstung: Flug-Kombi, leichte Haube mit integriertem Funkgerät, Schuhe und diverse Unterlagen. Erste Besichtigung des Raumschiffes.
3. Tag: Unterweisung in den Flug, Training in der Zentrifuge und in einer Boeing 727, in der 20 Sekunden lang Schwerlosigkeit herrscht.
4. Tag: Training im Simulator. Dann der Start: Nach einer Stunde schon höher als je mit einem Verkehrsflugzeug: 15330 Meter. Dann die atemberaubende Raketenzündung. Die Passagiere werden wie mit einer Riesenfaust in die Sitze gepresst.
In 55 Kilometer Höhe setzt die Schwerelosigkeit ein – die Passagiere schweben. Fünf Minuten haben sie Zeit dies zu genießen und den Ausblick auf die Erde zu bewundern. Dann der Wiedereintritt – und der sündteure, aber unvergleichliche Kurzurlaub ist zu Ende. mh
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