Urlaub 2023 planen: So nutzen Sie die Brückentage richtig

Der große Sommerurlaub ist vorbei, die Badekleidung im Schrank verstaut, die letzten Postkarten angekommen – und die Sehnsucht nach der nächsten Auszeit kommt gleich mit. Höchste Zeit also, den Urlaub für 2023 zu planen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Urlaubstage optimal legen und Brückentage nutzen können.
Urlaub richtig planen: Bis zu 61 freie Tage im Jahr 2023
Besonders der Mai tut sich als Feiertags-König hervor und beschert gute Möglichkeiten, mit wenigen Urlaubstagen längere Zeit am Stück frei zu haben. Aber auch sonst bieten sich wieder Chancen für Brückentage und verlängerte Wochenenden – die Plattform Travelcircus hat berechnet, dass man mit 25 klug eingesetzten Urlaubstagen 61 freie Tage gewinnen kann. Wann es sich lohnt, Urlaub zu planen:
Januar: Der erste Tag des neuen Jahres ist ausgerechnet ein Sonntag und damit ohnehin frei. Dafür folgt für Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt gleich in der ersten Woche ein Feiertag (Heilig-Drei-König; 6. Januar). Für neun Tage frei reichen in diesem Fall vier Urlaubstage.
Urlaubspause: Keine Feiertage im Februar
Februar: Diese Auszeit kurz nach Weihnachten ist vielleicht auch nötig – denn es folgt ein Februar ohne Feiertage.
März: Auch im März schaut es schlecht aus, zumindest für alle außerhalb Berlins. Dort ist der 8. März ein Feiertag: der internationale Frauentag. Berlinerinnen und Berliner können mit vier Urlaubstagen neun freie Tage erzielen - von 6. bis 10. März.

Urlaub an Ostern: 16 freie Tage mit richtiger Planung
April: Ostern steht an! Karfreitag ist 2023 am 7. April, Ostersonntag und -montag dementsprechend am 9. und 10. April. Wer seine Ferien gut plant, kann mit acht Urlaubstagen 16 freie Tage herausschlagen. Einreichen sollte man dafür von 3. bis 6. April und vom 11. bis zum 14. April. Wer nicht so viele Tage dafür opfern will, kann mit vier Urlaubstagen zehn Tage arbeitsfrei genießen - von 11. bis 14. April.
Urlaub im Mai lohnt sich besonders: Vier Feiertage und ein Brückentag
Mai: Der Wonnemonat wird wohl der Liebling in diesem Jahr – er hat fünf Wochen und gleich vier Feiertage. Das wären: Der 1. Mai fällt auf einen Montag. Es bietet sich an, vom 2. bis 5. Mai Urlaub einzutragen und damit neun Tage am Stück freizunehmen.
Christi Himmelfahrt am 18. Mai macht einen Brückentag am folgenden Freitag möglich. Kurzum: langes Wochenende! Und dann fällt auch noch Pfingsten in den Mai (28. und 29.). Das verlängerte Wochenende lässt sich auch zum Urlaub ausbauen – mit vier Urlaubstagen, die sich samt beiden Wochenenden zu neun Tagen ohne Arbeit ausdehnen (von 30. Mai bis 2. Juni muss man dafür Urlaub beantragen).
Streit um Brückentage: Das rät eine Konfliktberaterin
Wie vermeidet man im Job Streit um die begehrten Brückentage? Die AZ hat bei der Münchner Konfliktberaterin Ursula Wawrzinek nachgefragt. Sie sagt grundsätzlich: "Brückentage sind ausgesprochen attraktiv und bergen deswegen ein hohes Frustrations- und Konfliktpotenzial." Ihre Empfehlung an Teams und Führungskräfte: die Verteilung aktiv angehen.
"Nehmen Sie nicht nur den einzelnen Brückentag, sondern alle Brückentage innerhalb eines Jahres in Augenschein." Dann sollte man die Rahmenbedingungen feststecken, damit die freien Tage fair untereinander aufgeteilt werden. "Weisen Sie auf notwendige Vertretungsregelungen hin, die es zu beachten gibt." Ebenfalls entscheidend: "Alle im Team haben einen gleichberechtigten Anspruch auf die begehrten freien Tage."
Planung von Brückentagen: "Keine Freizeitplanung hat Vorrang vor der anderen"
Das heißt im Klartext: "Der Kinderjoker zieht hier nicht." Und: "Egal, ob jemand einen Kurztrip nach Frankreich plant oder einfach nur faul auf der Couch liegen möchte, keine Freizeitplanung hat Vorrang vor der anderen." Wawrzinek zufolge sollten zunächst alle ihre Interessen benennen können, um zu sehen, welche Stellen sich unproblematisch lösen lassen. "Geben Sie dem Team zunächst die Möglichkeit, eigene Kompromisse zu erarbeiten und sich untereinander zu einigen", rät sie Chefs.
"Doch Vorsicht: Warten Sie nicht zu lange. Greifen Sie ein, bevor sich die Fronten verhärten." Findet sich keine faire Lösung, kann die Aufteilung spielerisch erfolgen. Ihre Vorschläge: "Lassen Sie das Los entscheiden. Alternativ könnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Münze werfen oder Schnick-Schnack-Schnuck spielen. Wichtig ist, dass sich alle vorher darüber verständigen, das Ergebnis zu akzeptieren." Als letzte Möglichkeit muss die Führungskraft entscheiden.
Juni: Unter anderem in Bayern feiern die Menschen im Juni Fronleichnam (8.). Ein Brückentag am 9. Juni ergibt ein langes Wochenende, wer vier Urlaubstage opfert von 5. bis 7. Juni, kann auch neun Tage frei machen.
Juli: Der Juli bietet zwar möglicherweise schon Sommerwetter, hat aber keinen Feiertag.
Brückentag im August dank Mariä Himmelfahrt
August: In Bayern wird Mariä Himmelfahrt am 15. August gefeiert – ein Dienstag! Für neun freie Tage reicht man vier Urlaubstage ein und muss von 12. bis 20. August nicht arbeiten. Wer obendrein in Augsburg wohnt, hat auch am 8. August frei, an diesem Tag findet das Augsburger Friedensfest statt.
September: Der Weltkindertag ist in Thüringen ein Feiertag - alle anderen in Deutschland müssen am 20. September ganz normal zur Arbeit.
Brückentag im Oktober: Tag der Deutschen Einheit ist ein Dienstag
Oktober: Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober fällt im Jahr 2023 auf einen Dienstag. Es bietet sich der Montag als Brückentag an oder aber ein Herbsturlaub mit vier Urlaubstagen und insgesamt neun freien Tagen.
November: Auch Allerheiligen, in Bayern ein Feiertag, fällt auf einen Wochentag. Wer sich zu diesem Mittwoch zusätzlich vier Tage Urlaub gönnt (30. Oktober bis 3. November), hat zusammen mit den beiden Wochenenden erneut neun Tage am Stück Entspannung.

Urlaub nach Weihnachten planen: Ohne Arbeit ins neue Jahr mit drei Urlaubstagen
Dezember: Schon darf wieder weihnachtlich dekoriert werden, Heiligabend fällt im nächsten Jahr auf einen Sonntag, dafür sind die beiden Weihnachtsfeiertage an einem Montag und Dienstag. Sprich: Drei weitere Urlaubstage (27. bis 29. Dezember) und schon hat man zwischen den Jahren frei.
Plus: Ein freier Tag kommt geschenkt oben drauf, denn Neujahr wird 2024 ein Montag sein. Das macht zehn freie Tage für nur drei Urlaubstage.