Unwetter setzt Bayreuther Festspielhaus unter Wasser

Innerhalb weniger Minuten stand das Wasser bis zu einem halben Meter in den Gängen - heftiges Unwetter während der Bayreuther Festspiele. "Siegfried" musste warten.
Ein heftiges Unwetter hat am Donnerstagnachmittag Teile des Bayreuther Festspielhauses unter Wasser gesetzt. Nach starken Regenfällen seien vor allem die Unterbühne und die tiefer gelegenen Nebengebäude überflutet worden, berichtete Pressesprecher Peter Emmerich. „Das waren regelrechte Sturzbäche. Innerhalb weniger Minuten stand das Wasser bis zu einem halben Meter in den Gängen.“
Da viele Festspielbesucher wegen des prasselnden Regens nicht rechtzeitig auf den „Grünen Hügel“ gelangen konnten, musste der Beginn der „Siegfried“-Aufführung um zehn Minuten verschoben werden. Festspielsprecher Emmerich war kurz vor Beginn der Aufführung vor den Vorhang getreten und hatte die bereits anwesenden Besucher um Verständnis dafür gebeten. Zahlreiche Wagner-Fans würden in ihren Autos das Ende des starken Regens abwarten. Mehrere Festspielbesucher erreichten durchnässt ihre Sitzplätze.
Festspielkenner berichteten, eine Verschiebung des Aufführungsbeginns sei für die Bayreuther Festspiele ganz und gar ungewöhnlich. Die Leitung lege großen Wert auf Pünktlichkeit.
Sturmböen hatten während des am Nachmittag plötzlich hereinbrechenden Unwetters auch mehrere Markisen beschädigt. Ansonsten seien an dem Festspielgebäude aber keine schwerwiegenden Schäden festgestellt worden, berichtete Emmerich. Auch die elektrischen Anlagen funktionierten einwandfrei. Der weitere Verlauf der Richard-Wagner-Festspiele sei nicht gefährdet.
Techniker und Feuerwehr waren auch während der Aufführung am frühen Donnerstagabend mit dem Abpumpen des Wassers aus dem Festspielhaus beschäftigt, berichtete ein Festspielbesucher.
Bereits im Vorjahr waren Teile des Bayreuther Festspielhaus wenige Tage vor Beginn der Richard-Wagner-Festspiele nach einem Unwetter überschwemmt worden. Damals waren Foyer und der Kantinenbereich betroffen; das Wasser hatte allerdings nur wenige Millimeter hoch gestanden. Das Problem des Festspielhauses ist seine Hanglage. Auch in der Vergangenheit war immer wieder vom oberen Hangteil herabstürzendes Regenwasser in Räume des Festspielhauses gelangt. (dpa)