Unwetter in Österreich: Salzburger Großarltal nach Murenabgang abgeschnitten

Das Großarltal in Österreich ist von der Außenwelt abgschnitten. Nach heftigen Regenfällen löste sich eine Mure und riss alles mit, was im Weg stand oder lag. Auch in Tirol gab es sintflutartigen Regen.
dpa, az |
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Sintflutartige Regenfälle haben das bei Urlaubern beliebte Großarltal von der Umwelt abgeschnitten.
Tobias Prommegger/Freiwillige Feuerwehr Großarl/dpa Sintflutartige Regenfälle haben das bei Urlaubern beliebte Großarltal von der Umwelt abgeschnitten.

Salzburg - Schwere Unwetter haben in Österreich große Schäden angerichtet. Besonders betroffen waren in der Nacht zum Sonntag bei Urlaubern beliebte Salzburger Orte: Sintflutartiger Regen hat das Großarltal von der Umwelt abgeschnitten. Die Straße aus dem Tal in St. Johann im Pongau war laut Polizei gesperrt. Aufräumarbeiten waren nach Schlammlawinen am Sonntag im Gange. Die Mure riss sogar Fahrzeuge mit sich. "Ich habe schon viel erlebt, aber noch nie so etwas Arges", sagte Feuerwehrkommandant Josef Promegger.

Insgesamt rückten 680 Feuerwehrleute zu rund 100 Einsätzen im Gebiet des Salzburger Lungau, Pongau und Pinzgau aus. Für Sonntagnachmittag wurde erneut Regen erwartet. Auch Obertauern war nach den Murenabgängen nicht mehr auf dem Straßenweg zu erreichen.

Aus dem Großarltal mussten wegen medizinischer Notfälle mehrere Menschen per Hubschrauber oder mit einem Lastwagen aus dem Tal gebracht werden. Die Gäste eines Hotels wurden wegen Überflutungsgefahr in die oberen Geschosse des Gebäudes gebracht. Viele Urlauber, darunter Deutsche, flüchteten in zwei Notfalllager. Wann sie das Tal wieder verlassen können, war zunächst unklar.

Murenabgänge im gesamten Land

Die Großarler Ache ist mehrfach über das Ufer getreten. Ein Video auf der Facebookseite der Freiwilligen Feuerwehr zeigte, wie ein reißender Fluss begleitet von Donnern durch den Ort zieht. Die Straßen wurden zum Teil bis zu zwei Meter hoch mit Geröll und Schlamm bedeckt. Zwei Menschen wurden im Auto von der Mure eingeschlossen. Sie blieben unverletzt.

Unmengen an Geröll versperrten auch die Fahrbahn nach Obertauern. In der Nacht zum Sonntag mussten rund 50 Personen geborgen werden, die mit ihren Fahrzeugen eingeschlossen waren.

Starkregen und Hagel zogen nachts auch über die Steiermark. Kaum waren die Aufräumarbeiten von der letzten Gewitterfront vom Freitagabend angelaufen, zogen am Wochenende neue Unwetter auf. Bäche traten über die Ufer, Hänge rutschten ab und Bäume stürzten auf die Straßen. Zahlreiche Keller wurden geflutet und Häuser evakuiert. Besonders betroffen waren die Bezirke Murau, Murtal und Liezen.

Die Sölkpass-Straße wurde in Liezen auf einer Länge von mindestens 100 Metern komplett weggerissen. Sonntagmittag wurde zudem ein Wanderer vermisst. Der Rest seiner Gruppe war bereits gefunden und mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht worden. Die Hagelversicherung schätzte den Schaden für die steirische Landwirtschaft durch die jüngsten Unwetter auf eine Million Euro.

Auch in Tirol waren die Einsatzkräfte wegen Vermurungen, Hangrutschungen und überfluteter Keller im Dauereinsatz. Die größten Auswirkungen waren im Ziller-, Wipp- und Stubaital sowie in Osttirol zu spüren.

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Das gesamte Gebiet des Salzburger Lungau, Pongau und Pinzgau war von schweren Murenabgängen betroffen. Starkregen und Hagel sind in der Nacht auf Sonntag auch über die Steiermark und Tirol gezogen.

 

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