Unwetter: Eine Tote und schwere Tornadoschäden
Ein verheerendes Unwetter hat in Sachsen-Anhalt eine Frau das Leben gekostet und schwere Schäden angerichtet. Hagelkörner sollen die Größe von Hühnereiern gehabt haben.
Magdeburg - Eine 51-Jährige wurde im Salzlandkreis von einem Dachziegel erschlagen, wie die Polizei in Magdeburg mitteilte.
Ein Verwandter entdeckte die Tote auf ihrem Grundstück in Bernburg, südlich von Magdeburg. In den Orten Peißen, Preußlitz und Cörmigk richtete ein Tornado am Sonntagabend schwere Schäden an. Bis zu 80 Prozent der Dächer wurden nach Behördenangaben abgedeckt. Hunderte Haushalte waren am Tag nach dem Unwetter noch ohne Strom.
Die Feuerwehr versuchte am Montag, abgedeckte Dächer mit Folie notdürftig zu reparieren. Hagelkörner - angeblich so groß wie Hühnereier - beschädigten Gebäude und Fahrzeuge erheblich. Viele Keller waren vollgelaufen. Für die Betroffenen wurde eine Notunterkunft eingerichtet. Allein am Abend waren nach Angaben des Krisenstabs mehr als 600 Rettungskräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Polizei im Einsatz.
Die Autobahn 14 zwischen Magdeburg und Halle wurde am Montag wieder freigegeben, nachdem Geröll- und Schlammlawinen die Fahrbahn überflutet hatten. Mehrere Autos wurden von den Erdmassen eingeschlossen, Insassen harrten auf den Dächern von Fahrzeugen aus. Die Feuerwehr musste mit Schlauchbooten fünf Menschen retten. Glassplitter verletzten einen Menschen leicht. Hagelkörner hatten die Scheiben mehrerer Autos zerschlagen. Für die Räumung der Autobahn setzte die Polizei auch einen Schneepflug ein.
Umgestürzte Bäume und herumfliegende Äste kappten zahlreiche Freilandleitungen und sorgten für Stromausfälle, wie eine Sprecherin des Stromversorgers enviaM in Chemnitz mitteilte. Am Montag mussten zunächst noch rund 800 Haushalte ohne Strom auskommen. Am Abend waren es rund 9500 Haushalte in Sachsen-Anhalt sowie auch in Brandenburg.
Das Unwetter behinderte auch den Bahnverkehr. Auf der Strecke Bitterfeld-Dessau blockierten zwischen Haidsburg und Dessau umgestürzte Bäume die Schienen.
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