Unwetter Drama in Nepal: 27 tot geborgen - Noch 70 Vermisste

Kathmandu - Nach mehreren Lawinenabgängen und für die Jahreszeit ungewöhnlich heftigen Schneestürmen haben Rettungskräfte auf einer beliebten Trekkerstrecke im Norden Nepals weitere Leichen entdeckt. Damit seien am Annapurna mindestens 27 Bergsteiger bei dem Blizzard vom Dienstag tödlich verunglückt, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Rund 70 weitere Trekker wurden an der Strecke 160 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu noch vermisst. Die Behörden rechneten mit dem Fund weiterer Leichen.
Der Annapurna ist der zehnthöchste Gipfel der Welt. Verbesserte Wetterbedingungen ermöglichten es den Einsatzkräften in Armeehubschraubern am Donnerstag, intensiver nach den Vermissten zu suchen. Dutzende ausländische Bergsteiger seien gerettet und in die Stadt Jomsom gebracht worden, hieß es. Man könne jedoch nach wie vor nicht exakt sagen, wie viele Wanderer noch auf der Strecke und durch die Stürme und den tiefen Schnee gestrandet seien.
Zehn Leichen seien am Donnerstag am Thorong La-Pass gefunden worden, wie Behördensprecher weiter sagten. Die Identität der Toten stand noch nicht fest.
Der Oktober gilt mit seiner klaren und kalten Luft als beliebter Monat für Trekker in Nepal. Tausende Ausländer und auch Einheimische sind in dieser Zeit unterwegs. Das Unwetter war Folge eines Taifuns, der vor wenigen Tagen über Indien hinweggezogen war.
Im April waren durch eine Lawine oberhalb des Basislagers am Mount Everest 16 Bergführer aus Nepal ums Leben gekommen. Klimaexperten sagen, dass durch die weltweit steigenden Temperaturen das Lawinenrisiko im Himalaya zugenommen habe.