Unicef: Promis sind schockiert

Nina Ruge, Edith von Welser-Ude und andere: Viele Prominente unterstützen Unicef mit vollem Einsatz – und sind nun geschockt von den Vorwürfen um undurchsichtiges Geschäftsgebaren und Verschwendung von Spendengeldern der deutschen Unicef-Zentrale.
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Engagiert sich seit drei Jahren für das Kinderhilfswerk: Nina Ruge (2.v.l.)
Martha Schlüter Engagiert sich seit drei Jahren für das Kinderhilfswerk: Nina Ruge (2.v.l.)

Nina Ruge, Edith von Welser-Ude und andere: Viele Prominente unterstützen Unicef mit vollem Einsatz – und sind nun geschockt von den Vorwürfen um undurchsichtiges Geschäftsgebaren und Verschwendung von Spendengeldern der deutschen Unicef-Zentrale.

MÜNCHEN Die Kritik wird immer lauter. Edith von Welser-Ude, Frau des Oberbürgermeisters und Mitglied des deutschen Komitees, fordert eine Sondersitzung dieses Gremiums, das die Arbeit des Vorstands kontrollieren soll. Unterstützung bekommt sie von vielen Prominenten, die sich bislang für das Kinderhilfswerk stark gemacht haben – wie Nina Ruge, Moderator Gerhard Schmitt-Thiel oder Feinkost-König Gerd Käfer.

Daueraufträge storniert

Fakt ist: Der Wirbel um Unicef zieht immer weitere Kreise. Zu tausenden werden Daueraufträge storniert, immer neue Details über hochdotierte Beraterverträge und dubiosen Umgang mit Spendengeldern haben zu einem dramatischen Einbruch bei den Einnahmen der Hilfsorganisation geführt.

„Spender verlangen von uns Auskunft, ehrenamtliche Helfer äußern schärfste Kritik“, schreibt Edith von Welser-Ude an Vorstandschef Reinhard Schlagintweit. Der AZ erklärte sie gestern: „Der Skandal ist nicht nur das, was passiert ist, sondern auch, wie der Vorstand den Geschäftsführer mit allen Vollmachten ausgestattet hat, so dass dieser nach Gutsherrenart agieren konnte. Das muss schnellstens geändert werden.“

Ultimatum

Und zwar bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Edith von Welser-Ude setzt ein Ultimatum: Werde bis kommenden Samstag keine einberufen, wolle sie selbst die dafür nötigen Stimmen sammeln.

„Ich finde diese Aktion ausgesprochen gut“, so TV-Moderatorin Nina Ruge zur AZ. Sie ist eine von rund 20 Unicef-Paten (wie auch Katja Riemann, Oliver Bierhoff, Michael Mittermeier), die das Hilfswerk nach außen repräsentieren. Dazu gibt es zwei offizielle deutsche Unicef-Botschafter: Joachim Fuchsberger und Sabine Christiansen. Diese will am Mittwoch in Berlin Stellung beziehen bei einer Unicef-Pressekonferenz.

Licht im Spendendunkel fordert auch Gerhard Schmitt-Thiel, der sich seit Jahren für das Kinderhilfswerk stark macht: „Es muss eine vollständige und unabhängige Aufklärung geben.“ Ähnlich äußerte sich Feinkost-König Gerd Käfer: „Das ist ein Schlag ins Gesicht aller, die sich voller Tatendrang engagieren. Hier muss man durchgreifen, schließlich geht es um Geld, das ärmsten Kindern gehört.“

"Mir blutet das Herz"

Entsetzt ist auch Star-Designerin Susanne Wiebe: „Mir blutet das Herz – auch wenn ich daran denke, wie Hans Bachmayer, ich und mein Team nächtelang geschuftet haben, um für unsere Verhältnisse doch ganz schön große Summen zusammenzubekommen. Die erste Fashion-Night etwa brachte immerhin 53000 Euro auf das Konto von Unicef.“ Über das Geschäftsgebaren des Hilfswerks ist Susanne Wiebe „schockiert: Wie kann man nur das kollektive Miteinander für so einen guten Zweck derartig missbrauchen?“

A. Baronikians, R. Huber

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