"Ungezogen - aber zu alt"

Bestechung, Steuervergehen, Amtsmissbrauch und Sexmit einer Minderjährigen – auch im größten Justiz-Ärger ist Silvio Berlusconi nie um eine Ausrede verlegen.
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Bestechung, Steuervergehen, Amtsmissbrauch und Sexmit einer Minderjährigen – auch im größten Justiz-Ärger ist Silvio Berlusconi nie um eine Ausrede verlegen.

Rom -  33 Frauen in zwei Monaten - das sind die Zahlen in der „Bunga-Bunga”-Affäre. Doch Silvio Berlusconi
gibt das Unschuldslamm und erklärte jetzt in einem Interview mit „La Repubblica”, dass er für solche (Sex)Spielchen viel zu alt sei. Obwohl er „ein bisschen ungezogen” sei - so viele Frauen in so kurzer Zeit schaffe selbst er nicht.

Der am 6. April beginnende Prozess um eine mögliche Sexaffäre mit der zum Tatzeitpunkt minderjährigen Marokkanerin Ruby ist der Höhepunkt eines Gerichtsmarathons.
Drei Wochen vor Verhandlungsbeginn belasten Dokumente der Staatsanwaltschaft den italienischen Ministerpräsidenten schwer. 13 Mal soll der 74-Jährige bezahlten Sex mit Ruby gehabt haben (AZ berichtete). Laut dem Dokument seien die „Bunga-Bunga”-Parties in Berlusconis Villa immer so abgelaufen: Nach dem Abendessen legten die Mädchen eine Tanzeinlage hin, dann soll sich der Politiker ein oder mehrere Mädchen ausgesucht und die Nacht mit ihnen verbracht haben. Berlusconi drohen insgesamt bis zu 15 Jahre Haft.

Doch bevor der Milliardär vor Gericht zu diesen Vorwürfen Stellung nehmen kann, beschäftigt sich die Justiz noch mit mutmaßlichen anderen Straftaten: Ein Verfahren wegen Bestechung und eines wegen Steuervergehen wurden neu aufgerollt.

Und genau in diesem Prozess-Wirrwarr verabschiedet Berlusconis Kabinett den Entwurf für eine Justizreform: Staatsanwaltschaften sollen gegen einmal ergangene Freisprüche keine Berufung mehr einlegen und Richter, die Fehlurteile aussprechen, sollen selbst verklagt werden können. Doch mit seinem eigenen juristischen Ärger habe die Reform nichts zu tun, sie sei „im Interesse aller Bürger” sagte Berlusconi. Ab Montag will der 74-Jährige selbst vor Gericht erscheinen und „den Italienern endlich erklären, wie es wirklich um die Dinge steht.” 

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