UN: Kinder immer häufiger Opfer von Menschenhandel
Wien - Zwischen 2007 und 2010 war fast ein Viertel (27 Prozent) aller gehandelten Personen noch minderjährig.
as bedeutet einen Anstieg von sieben Prozent zum Vergleichszeitraum zwischen 2003 und 2006, wie der Leiter des UN-Büros zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), Juri Fedotow, am Mittwoch in Wien sagte.
Weltweit werden laut UN-Schätzungen rund 20,9 Millionen Menschen zur Arbeit gezwungen. Ein großer Teil der Betroffenen sei zuvor Opfer von Menschenhändlern geworden. Genaue Zahlen gebe es aber nicht. Beunruhigend sei für die Vereinten Nationen aber der Anstieg von weiblichen, minderjährigen Opfern. Mädchen machen bereits zwei Drittel aller gehandelten Kinder aus. Frauen und Mädchen gemeinsam sind damit 75 Prozent aller Menschenhandelsopfer. Der Bericht stützt sich dabei auf offizielle Daten aus 132 Ländern.
Um Menschenhandel langfristig bekämpfen zu können, seien verlässliche Informationen zu den Tätern, deren Routen und den Opfern wichtig, sagte Fedotow. Der größte Anteil gehandelter Kinder wurde in Afrika und im Nahen Osten (68 Prozent) verzeichnet.
Große Unterschiede gibt es laut dem Bericht in der Form der Ausbeutung gehandelter Personen: Während in Afrika und Asien der Großteil zur Arbeit gezwungen wird, kommt es in Europa, Nord- und Südamerika wesentlich häufiger zu sexueller Ausbeutung. In 16 Ländern wurde zusätzlich auch unerlaubter Organhandel entdeckt.