UN-Generalsekretär nicht bei Olympia-Eröffnung
Angeblich steht die Entscheidung Bans schon seit Monaten. Öffentlich wird sie allerdings erst jetzt, wo die Welt heftig über die Spiele in Peking diskutiert. Unterdessen hat die Fackel Buenos Aires erreicht.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon wird wegen Terminschwierigkeiten nicht an der Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommerspiele in Peking teilnehmen. Das bestätigte seine Sprecherin. Ban habe der chinesischen Regierung seine Absage bereits vor Monaten mitgeteilt, sagte Okabe. Sie wollte keine Auskunft darüber geben, welchen Termin der Chef der Vereinten Nationen im August stattdessen wahrnehmen werde. «Wir geben aus Sicherheitsgründen grundsätzlich keine Reisetermine des Generalsekretärs mehr als zehn Tage im Voraus bekannt», sagte Okabe.
Das seit dem Start des Fackellaufs vor knapp drei Wochen von Protesten begleitete Olympische Feuer ist am Donnerstag in Buenos Aires eingetroffen. Die argentinische Hauptstadt ist die siebte Station auf der weltweiten Tour der Flamme vor den Olympischen Spielen im Sommer in Peking. Auch in Buenos Aires stellten sich die Behörden auf Demonstrationen gegen die Tibet- Politik der chinesischen Regierung ein. Mehrere tausend Sicherheitskräfte sollten am Freitag für einen störungsfreien Fackellauf sorgen. In San Francisco hatten die Behörden am Mittwoch aus Furcht vor gewaltsamen Ausschreitungen durch eine kurzfristig geänderte Laufstrecke Demonstranten von den Fackelträgern ferngehalten. Auch die Abschlussfeier wurde abgesagt.
Kritik an IOC-Präsident Rogge
Der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert (SPD), hat IOC-Präsident Jacques Rogge für dessen späte Reaktion auf die jüngsten Vorfälle beim olympischen Fackellauf kritisiert. In der PHOENIX Runde sagte er am Donnerstagabend: «Ich habe mich wirklich gewundert, dass Rogge, den ich persönlich sehr schätze, so lange gebraucht hat, um da ein deutliches Wort zu sagen und das auch als Krise zu qualifizieren. Denn das ist ja wirklich kein Normalzustand, davon ist man weit entfernt.» Er gehe davon aus, dass der Zustand eher «noch eine Zeitlang dauert und das hängt natürlich auch an denen, die die Spiele vor Ort veranstalten. Ich meine, dass das IOC durch seinen Präsidenten das einfach auch öffentlich ansprechen muss, es nimmt ihm ja sonst keiner ab, denn wir sehen ja alle, was passiert», so Danckert. Angesichts der weltweiten Proteste hatte das Internationale Olympische Komitee schärfere Töne gegenüber der chinesischen Regierung angeschlagen. IOC-Präsident Jacques Rogge gestand am Donnerstag in Peking erstmals «eine Krise» ein und mahnte Peking, die moralischen Verpflichtungen in der Menschenrechtsfrage und die Pressefreiheit einzuhalten. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums wies die Äußerungen Rogges umgehend zurück.
13 Kilometer in Buenos Aires geplant
Die Maschine mit dem Olympischen Feuer landete am Donnerstag auf einem für die Öffentlichkeit gesperrten Teil des Flughafens von Buenos Aires. Starke Polizeikräfte riegelten auch die umliegenden Bereiche ab. Anschließend wurde das Feuer an einen geheimen Ort gebracht, wo es bis zum Lauf durch die Stadt aufbewahrt werden sollte. Zu Protesten kam es zunächst nicht. Die 13 Kilometer lange Strecke durch Buenos Aires sollte am Freitag vom Hafen am Präsidentenpalast Casa Rosada vorbei in Richtung wohlhabender Stadtteile gehen. Die Behörden mobilisierten 2700 Polizisten und 3000 weitere Helfer, um Störungen zu verhindern. Ob auch Fußball-Altstar Diego Maradona an dem Lauf teilnehmen würde, war zunächst unbekannt. Insgesamt 80 Läufer sollten die Fackel jeweils knapp 400 Meter weit tragen. Buenos Aires ist die siebte von weltweit 21 geplanten Stationen des Fackellaufes. Nie zuvor war das olympische Feuer am Rio de la Plata, und die Hauptstadt des Tango ist zugleich der einzige Ort in der spanischsprachigen Welt, durch die der Fackellauf gehen soll. «Es wird alles gut organisiert, und wir sind überzeugt, dass dies ein Grund der Freude und des Stolzes sein wird», sagte Bürgermeister Mauricio Macri. (dpa)