Ulrich Wegener: Ehemaliger GSG-9-Kommandeur verstorben (†88)
Wegener hatte 1977 mit seiner Einheit die Geiseln aus der von Terroristen entführten Lufthansa-Maschine "Landshut" befreit. Rund 108 Stunden waren 92 Passagiere und Besatzungsmitglieder in der Hand von Terroristen, bevor sie am 18. Oktober von der Antiterroreinheit befreit wurden. "Der größte Triumph ist für mich bis heute, dass wir alle Geiseln lebend befreien konnten", sagte Wegener anlässlich seines 80. Geburtstags im Jahr 2009.
Die Grenzschutzgruppe 9 wurde 1972 als Spezialverband des Bundesgrenzschutzes zur Bekämpfung des Terrorismus gegründet. Anlass war ein Anschlag palästinensischer Terroristen auf Israels Olympia-Mannschaft während der Olympischen Spiele in München. Der damalige Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) betraute Wegener mit der Leitung.
Ihren Namen GSG 9 hat die Grenzschutztruppe als Markenzeichen auch nach Umbenennung des Bundesgrenzschutzes in Bundespolizei im Jahre 2005 behalten. Die Entscheidungen zu Einsätzen werden vom Bundesinnenministerium getroffen. Die GSG 9 nimmt auch an Auslandsmissionen von EU und Vereinten Nationen teil. Zur Einheit gehören auch Präzisionsschützen, Taucher und Fallschirmspringer.
Ulrich Wegener machte sie mit der erfolgreichen Operation "Feuerzauber", der Erstürmung der Landshut, zu einer der angesehensten Spezialeinheiten der Welt.

Der damalige GSG-9-Kommandeur Ulrich Wegener (l) mit der kleinsten taktischen Einheit der GSG 9, der Spezialeinsatztruppe (Archivfoto von 1979). Foto: dpa