Überall lauern Hacker und Trojaner: Sicher durchs Netz
Nach dem Daten-Angriff auf den CO2-Handel sind viele Internet-Nutzer verunsichert. Wie gefährlich ist Online-Banking oder Kauf per Kreditkarte? Die AZ gibt Tipps
Drei Millionen Euro Schaden durch ein paar Mausklicks: Der Diebstahl von CO2-Zertifikaten (AZ berichtete) durch Hacker ist einer der spektakulärsten Online-Beutezüge der letzten Jahren in Deutschland. Dabei war das Prinzip ganz einfach: Die Täter verschickten 2000 E-Mails an Kunden und baten sie, ihnen die Passwörter zu ihrem Konto mitzuteilen. Wie Sie sich gegen das so genannte „Phising“ und andere Tricks der Hacker schützen, erklärt Ihnen die AZ:
ONLINE–BANKING Löschen Sie E-Mails, in denen Sie nach Ihren Bankdaten oder Zugangsdaten gefragt werden, sofort. Öffnen Sie keine Dateianhänge, die Ihnen Unbekannte geschickt haben. Lassen Sie sich nicht von den E-Mail-Adressen täuschen: Einen Zugang wie deutschebank@yahoo.de kann sich jeder Internetnutzer in ein paar Minuten erstellen. Legen Sie ein Limit für die Höhe der Überweisungen fest, um die mögliche Schadenshöhe zu begrenzen oder lassen Sie sich bei höheren Überweisungen, etwa ab 1000 Euro, von Ihrer Bank zurückrufen. Benutzen Sie, wenn möglich, nur Ihren privaten Computer für das Online-Banking.
SURFEN IM NETZ Achten Sie darauf, dass Ihre Firewall immer aktiviert ist. Zwar ist sie kein hundertprozentiger Schutz, kann aber Angriffe auf Ihren Computer erkennen und abwehren. Installieren Sie außerdem ein Anti-Viren-Programm. Programme wie „Antivir“ gibt es mittlerweile kostenlos zum Download, sie müssen aber regelmäßig aktualisiert werden – genauso wie das Betriebssystem und der Browser. Am sichersten surfen Sie, wenn Sie auf bekannten, vertrauenswürdigen Seiten bleiben. Wer sich über dubiose Seiten durchs Netz klickt und unbekannte Dateien herunterlädt, erhöht die Gefahr, sich einen Virus auf den PC zu laden. Denn gegen besonders ausgeklügelte Trojaner, mit denen sich PCs fernsteuern lassen, hat kein Schutzprogramm und keine Firewall eine Chance.
EINKAUFEN IM NETZ Hier müssen Sie meist Kontodaten oder Kreditkarteninformationen angeben – deshalb besonders vorsichtig sein. Einen guten Anhaltspunkt über die Seriosität des Händlers geben anerkannte Siegel wie „Trusted Shops“ oder „TÜV Süd Safer Shopping“. Beim Bezahlen unbedingt darauf achten, dass die Leitung mit dem Sicherheitsprotokoll SSL verschlüsselt ist. Lesen Sie sich außerdem die AGBs sorgfältig durch und bestellen Sie Ihre Kontaktlinsen lieber in Deutschland und nicht in Korea. Auch wenn’s ein paar Euro günstiger wäre.
PASSWÖRTER Benutzen Sie keine Duden- oder Lexikon-Begriffe als Passwörter. Unter Hackern ist es eine weit verbreitete Methode, diese Begriffe in Sekundenschnelle durch die Passwort-Leiste rattern zu lassen. Verwenden Sie stattdessen Fantasiewörter in Kombination mit Zahlen und ungewöhnlichen Tastatursymbolen wie * oder $. Auch, wenn es schwer fällt: Überlegen Sie sich für jeden Account (Online-Banking, E-Mail, Facebook etc.) ein eigenes Kennwort. Wer ganz sicher gehen will, ändert die Kennwörter regelmäßig.
PERSÖNLICHE DATEN Geben Sie möglichst wenig private Details von sich preis und stellen Sie Ihr Profil bei sozialen Netzwerken wie Facebook oder myspace so ein, dass nur Bekannte und Verwandte diese Informationen lesen können. Private Dokumente am besten auf einer externen Festplatte speichern – falls Ihr Computer gehackt und Daten zerstört werden. C. Landsgesell