U-Bahn Baustelle in Köln wird vorerst nicht geflutet
KÖLN - Wegen Pfuschs beim Kölner U-Bahnbau sollte als Schutzmaßnahme eine Großbaustelle in der Innenstadt vorsorglich geflutet werden. Aufgrund des sinkenden Grundwasserpegels wurde die Flutung abgesagt.
Die unsichere U-Bahn-Baustelle in der Kölner Innenstadt wird zunächst doch nicht geflutet. In den letzten Stunden sei der Rheinpegel nur so wenig gestiegen, dass die gefährdete Baustelle Heumarkt vorerst nicht vollgepumpt werden müsse, sagte Gudrun Meyer, Sprecherin der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), am Samstag. «Es wird vorerst nicht geflutet», stellte sie klar.
Die Flutung war ursprünglich für Samstagmittag angesetzt. Die Baugrube sollte mit Wasser vollgepumpt werden, um den Druck des steigenden Grundwassers auszugleichen. Das Grundwasser ist durch das Hochwasser des Rheins stark gestiegen und drückt nun von außen auf die Baustellenwände. Eigentlich müssten die Wände das aushalten, aber in den Betonwänden der Skandalbaustelle fehlen unter anderem mehr als 80 Prozent der stabilisierenden Eisenbügel.
Experten sind für die Flutung
Die Schutzmaßnahme ist wegen Pfuschs beim Bau der Kölner U-Bahn nach Meinung von Experten nötig, da in den Wänden des Bauschachts am Heumarkt ein Großteil stabilisierender Eisenbügel fehlt. Mitarbeiter der zuständigen Baufirma sollen diese gestohlen und an Schrotthändler verkauft haben. Durch die Flutung der Baustelle soll der steigende Grundwasserdruck auf die seitlichen Schlitzwände des Bauwerks ausgeglichen und die Grube hochwasserfest gemacht werden.
(dpa)
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