Tuning-Treffen am "Car-Freitag"

Köln/Dortmund - Illegale und viel zu laute Auspuffanlagen, verbotene Rennen mitten in der Stadt, teils 100 km/h schneller als erlaubt - ein Teil der Tuning-Szene kommt immer wieder in die Schlagzeilen.
Zuletzt wurden in der vergangenen Woche etwa in Köln zwei Autos beschlagnahmt. Am Karfreitag schaut die Polizei ganz genau hin. Dann feiern Tuner ihren sogenannten Car-Freitag - den Start in den Frühling und die Tuning-Saison. Treffen sind unter anderem im hessischen Limburg, am Nürburgring in der Eifel und im brandenburgischen Cottbus geplant. Ein Schwerpunkt liegt allerdings in Nordrhein-Westfalen.
Polizei verstärkt Kontrollen: "Wir sind gut gewappnet"
Die meisten wollen einfach ihrem Hobby nachgehen, ihre Autos zeigen und sich Ideen holen. Aber immer wieder schlagen Auto-Fans über die Stränge. Es kam zuletzt immer häufiger zu Verkehrsverstößen. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen rüstet sich: "Wir sind gut gewappnet und bereiten uns vor", sagte ein Sprecher.
"Wir haben nichts gegen Tuner, die sich vorschriftsmäßig verhalten und die ihr Auto einfach lieben", sagte ein Sprecher der Dortmunder Polizei. Allerdings sei es in den vergangen Jahren häufig zu Lärmbelästigungen gekommen, Autos wurden aus dem Verkehr gezogen, weil Teile illegal eingebaut wurden. Im schlimmsten Fall sind gefährliche Raser auf den Straßen unterwegs. "Dem schieben wir konsequent einen Riegel vor", sagte der Dortmunder Polizeisprecher.
In Duisburg wurden beim letzten Car-Freitag 1299 Autos kontrolliert - davon waren 166 zu schnell. Ein Fahrer fuhr fast 60 km/h mehr als erlaubt. Auch in Bochum wurden mehr als 180 Geschwindigkeitsverstöße gemessen. In Recklinghausen wurden elf Autos sichergestellt, in Bochum durften einige Tuner nicht weiter fahren.
Polizei will "Tuning-Szene nicht verteufeln"
Die Stadt Paderborn hatte den Car-Freitag bereits im vergangenen Jahr bis Mitternacht verboten - die Verfügung wurde nun ausgeweitet. Weil sich 2017 viele Tuning-Fans erst nach Mitternacht trafen und für Lärmbelästigung sorgten, gilt das Verbot in diesem Jahr bis sechs Uhr morgens. "Wir wollen kein Spielverderber sein. Uns geht es um das Wohl der Leute, die kein Fan der Szene sind", sagt ein Sprecher der Stadt. In Paderborn hatten sich am vergangenen Karfreitag bis zu 2000 Autofans mit ihren Wagen versammelt.
Die Polizei in Oberhausen blickte entspannt auf den Car-Freitag. "Wir sind vorbereitet und haben Kooperationsgespräche mit der Stadt und den Betreibern der Örtlichkeiten, wo sich die Tuner treffen, geführt", sagte ein Polizeisprecher. Es sei eine höhere Präsenz von Beamten und Ordnungsamt eingeplant. Allerdings sagte er auch: "Wir wollen diese Szene nicht verteufeln! Es geht um diejenigen, die sich daneben benehmen."