Tsunami hat historischen Vorgänger

Eine ähnliche Katastrophe wie der Tsunami an Weihnachten 2004 hat sich auch vor 550 Jahren abgespielt. Wissenschaftler haben Beweise dafür im Sand gefunden.
Der verheerende Tsunami, der Weihnachten 2004 rund um den Indischen Ozean mehr als 220.000 Menschen das Leben kostete, war kein historisch einmaliges Ereignis. Forscher fanden in Thailand und Indonesien jetzt Beweise, dass sich eine ähnliche Katastrophe vor 550 bis 700 Jahren abgespielt haben muss. Sie berichten darüber in der neuesten Ausgabe des britischen Fachjournals «Nature».
Geologen aus den USA, Australien, Deutschland und Norwegen untersuchten in Thailand und Indonesien alte Sandablagerungen im Boden, die auf Tsunamis hindeuten. Die beiden Länder waren 2004 mit Wellen von teils über 35 Metern besonders betroffen. Bei einem Tsunami dringt das Meerwasser kilometerweit ins Land und hinterlässt eine Sandschicht. Was nicht weggeweht wird, lagert sich in den Erdschichten ab. Die Forscher untersuchten Proben von der Insel Phra Thong 125 Kilometer nördlich der thailändischen Ferieninsel Phuket und von einem Gebiet nördlich der Stadt Meulaboh an der Westküste Sumatras in Indonesien mit der Radiokarbon-Methode. Dabei entdeckten sie eine Sandschicht, die an beiden Orten in etwa zur gleichen Zeit entstanden sein muss und schließen daraus, dass zumindest am östlichen Rand des Indischen Ozeans zwischen den Jahren 1300 und 1450 ein ähnlich verheerender Tsunami stattgefunden haben könnte. Das Team unter Leitung der Geologin Katrin Monecke von der Universität Pittsburgh fand auf Sumatra zudem Hinweise auf einen weiteren Tsunami zwischen den Jahren 780 und 990. Angesichts des Abstands von hunderten Jahren zwischen derart verheerenden Naturereignissen sei es schwierig, die Bevölkerung auf ähnliche Katastrophen vorzubereiten. (dpa)