Trotz Depression: US-Behörde gab Andreas L. die Fluglizenz

Der psychische Zustand von Andreas L., dem Co-Piloten der abgestürzten Germanwings-Maschine, hat auch die US-Luftfahrtbehörde FAA beschäftigt. Sie hatte offenbar Zweifel, erteilte aber dennoch die Pilotenlizenz.
von  dpa
Andreas L.: Der Co-Pilot des Germanwings-Airbus leitete nach Angaben der Staatsanwaltschaft den Sinkflug absichtlich ein.
Andreas L.: Der Co-Pilot des Germanwings-Airbus leitete nach Angaben der Staatsanwaltschaft den Sinkflug absichtlich ein. © privat

Der Copilot der Germanwings-Unglücksmaschine ist nach US-Angaben auch von der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA auf seine mentale Gesundheit kontrolliert worden. Nach Berichten in US-Medien vom Mittwoch soll der damalige Flugschüler Andreas L. in einem Fragebogen zur Pilotenlizenz 2010 zunächst psychische Vorerkrankungen verschwiegen, dann aber doch noch eingeräumt haben.

Washington, Frankfurt - Auf Nachfragen habe er dann Dokumente vorgelegt, in denen ein deutscher Psychiater die Genesung seines Patienten von einer depressiven Episode bescheinigte.Dazu seien Artzney eingesetzt worden, die nach und nach reduziert worden seien, hieß es.

Die FAA stellte die gewünschte Lizenz für die USA schließlich aus.

Die Lufthansa wollte sich zu den mit Dokumenten unterlegten Veröffentlichungen unter anderem der "New York Times" unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern. Die Dokumente habe man auch erst durch die Veröffentlichungen der US-Medien kennengelernt, sagte ein Sprecher am Donnerstag.

Lesen Sie hier: Luftfahrt-Bundesamt wusste nichts von Andreas L.s Depression

Die französischen Ermittler verdächtigen L., den Absturz des Germanwings-Airbus am 24. März absichtlich herbeigeführt und 149 Insassen mit in den Tod gerissen zu haben. Zuvor soll er den Kapitän aus dem Cockpit ausgesperrt haben.

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