Trauer und Wut: Gedenken der Toten von Riga

Mit landesweiten Gedenkminuten haben die Menschen in Lettland der mindestens 54 Toten des Dacheinsturzes in Riga gedacht.
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Mit landesweiten Gedenkminuten haben die Menschen in Lettland der mindestens 54 Toten des Dacheinsturzes in Riga gedacht. Am Unglücksort, einem Supermarkt in einem Vorort der Hauptstadt, wurden die Bergungsarbeiten am Montag um 10.00 Uhr für drei Minuten unterbrochen.

Riga - Am Unglücksort, einem Supermarkt in einem Vorort der Hauptstadt, wurden die Bergungsarbeiten am Montag um 10.00 Uhr für drei Minuten unterbrochen.

Staatspräsident Andris Berzins legte Blumen am Ort Katastrophe nieder, ebenso wie Hunderte Menschen. Kerzen flackerten vor der Absperrung. In ganz Lettland hängen Nationalflaggen auf halbmast.

Am Sonntagabend hatten die Helfer die Durchsuchung einer 80 Quadratmeter großen Fläche beendet, in der noch Menschen unter den Trümmern vermutet wurden. Dabei seien keine Opfer mehr gefunden worden, sagte die Staatssekretärin des Innenministeriums im Fernsehen. Die Helfer durchkämmten noch eine kleinere Fläche in der Mitte des eingestürzten Supermarkts. Die Wahrscheinlichkeit, dort noch jemanden zu finden, liege bei "unter 0,1 Prozent", sagte sie.

Die Ursache des Unglücks am Donnerstagabend ist weiterhin unbekannt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. "Dies ist ein schweres Verbrechen, und so sollte man es auch benennen und entsprechend verfolgen", sagte Ministerpräsident Valdis Dombrovskis am Montag im Fernsehen. Wegen der hohen Opferzahl hatte zuvor bereits Präsident Berzins Ermittlungen wie in einem Mordfall gefordert.

Unter die Trauer mischt sich immer mehr Wut. In der kleinen Baltenrepublik ist eine heftige Debatte darüber entbrannt, wer schuld ist an der Katastrophe. Viele sprechen von Planungsfehler oder Vorstößen gegen die Bauvorschriften als mögliche Ursachen. "Opfer auf einem Altar der Verantwortungslosigkeit", schrieb die Zeitung "Neatkariga Rita Avize" am Montag auf ihrer Titelseite über die Namen der Toten. "Es gibt Verluste, die man nicht hinnehmen kann", hieß es in einem Kommentar der Wirtschaftszeitung "Diena".

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