Trauer um "Holly" - Wer erschlug die Seelöwin?

Wer schleicht sich nachts in ein Gehege und tötet ein Tier? Im Dortmunder Zoo soll ein Eindringling "Holly" erschlagen haben. Sie war der Star der täglichen Seelöwenfütterung.
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Seelöwin "Holly" (l) und ihr Jungtier "Fibi" am 28.07.2011 im Dortmunder Zoo.
dpa Seelöwin "Holly" (l) und ihr Jungtier "Fibi" am 28.07.2011 im Dortmunder Zoo.

Dortmund - Es war eine grausige Entdeckung, die die Tierpfleger des Dortmunder Zoos am Freitagmorgen im Gehege der Seelöwen machten. Das 21 Jahre alte Weibchen "Holly" lag tot in ihrem offenen Stall. Die Mitarbeiter des Zoos sind geschockt. "Wir sind sehr bedrückt über Hollys Tod", sagt Zoodirektor Frank Brandstätter der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Fremde sollen dem Tier nachts den Schädel zertrümmert und drei Zähne ausgeschlagen haben - das wird jedenfalls nach einer Obduktion vermutet. Die Polizei ermittelt. Am Montag gab es aber noch keine Hinweise auf Tatverdächtige, wie eine Polizeisprecherin sagt.

Zunächst dachten die Pfleger an einen Unfall, als sie "Holly" morgens leblos fanden. Doch ihre schweren Verletzungen führten schnell zu dem Verdacht, dass jemand ihr Gewalt angetan haben musste, wie eine Sprecherin der Stadt Dortmund erklärt. Die anderen sechs Seelöwen im Gehege waren unverletzt geblieben. Der Zoo alarmierte die Kriminalpolizei. Nahe dem Fundort des toten Tieres wurde ein Loch in einem Zaun entdeckt.

Zweiter Schicksalsschlag innerhalb kurzer Zeit

Nach Angaben Brandstätters patrouilliert nachts ein Wachdienst im Zoo. "Wir haben aber 28 Hektar Fläche, da können die Wachleute nicht überall sein." Gemeinsam mit der Stadt werde nun überlegt, die Sicherheitsmaßnahmen deutlich auszuweiten. So etwas wie den gewaltsamen Tod der Seelöwin hat er in seinem Zoo noch nicht erlebt.

Auch für Peter Dollinger vom Verband Deutscher Zoologischer Gärten ist der Vorfall bislang einzigartig. "Man hört schon mal davon, dass Menschen Tiere aus ihren Käfigen freilassen, aber von einem so grausamen Fall war uns bislang nichts bekannt."

Für den Dortmunder Zoo ist es bereits der zweite Schicksalsschlag innerhalb kurzer Zeit. Vor zwei Wochen erst starb das Giraffenmännchen "Vuai" bei einer Transportfahrt. "Das wird dauern, bis wir das verwunden haben", sagt Brandstätter.

Seelöwin "Holly" lebte von Geburt an im Dortmunder Zoo. Sie sei ein angenehmes Tier gewesen, friedfertig, sagt der Direktor. "Und sie war für das Publikum einer der Stars bei der Seelöwenfütterung."

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