Trauer in Winnenden: Tragische Details über die Opfer

Am Wochenende kamen neue tragische Details über die Opfer der Bluttat in Schwaben zu Tage. Ein Opfer, die Lehrerin Michaela K., wollte bald kirchlich heiraten - sie hatte bereits die Einladungen verschickt.
WINNENDEN Im Mai wollte Michaela K. kirchlich heiraten. Die Einladungen hatte die 26-Jährige schon verschickt – und sich mit ihrem Mann eine Eigentumswohnung eingerichtet. Manuela K. starb am Mittwoch – im Kugelhagel des Amokläufers von Winnenden.
Die Mathe- und Physiklehrerin wollte sich Tim Kretschmer in den Weg stellen und bezahlte ihren heldenhaften Einsatz mit dem Leben. Besonders tragisch: Ihr Ehemann, ein Polizist, war selbst bei dem Amoklauf im Einsatz. Er hatte über Funk von dem Tod seiner Frau in der Realschule erfahren.
Auch über die anderen Opfer des Amoklaufs sind am Wochenende erschütternde Details bekannt geworden. Kristina S. hatte erst vor zwei Wochen ihren 16. Geburtstag gefeiert, schreibt die „BamS“. Ihre Freundin hat am Ort des Verbrechens ein Foto der beiden aufgestellt, mit der Aufschrift „Abf 4 ever – allerbeste Freunde für immer“.
Auch die auf Fotos stets lebenslustig wirkende Referendarin Nina M. kam in dem Kugelhagel in der Realschule ums Leben – sie wäre am Dienstag 25 Jahre alt geworden. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ engagierte sie sich in ihrer Freizeit bei dem Verein Lebenshilfe für geistig behinderte Menschen.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) hatte laut BamS ein Opfer, die 14-Jährige Jana S., bei einem Karnevalsempfang persönlich getroffen. Auf der Fahrt zur Realschule soll die begeisterte Cheerleaderin am Tag des Amoklaufs noch den Bus mit ihrer guten Laune unterhalten haben.
Gestorben ist auch Denis P., (36) der bei „Hahn Automobile“ gerade im Verkaufsgespräch mit einem Kunden war. Als Tim auf seiner Flucht in das Geschäft stürmte und Denis seiner Bitte nach einem Auto nicht sofort nachkam, musste auch er sterben, ebenso wie der Kunde, der gerade bei ihm war.
Ibrahim H. (17) war eines der Opfer, den Tim gleich am Anfang seiner Tat im Klassenraum erschoss. Er spielte gerne Fußball – seine Freunde haben ihm jetzt ein Ronaldo-Trikot gekauft und vor der Schule niedergelegt – „damit er im Himmel weiter kicken kann“, sagen sie.