Trauer, Bestürzung, Fassunglosigkeit: 16 Tote bei Amoklauf
Schreie, Sirenengehäul und dazwischen immer wieder gespenstische Stille. Es ist ein Alptraum, der in Winnenden brutale Realität geworden ist. Ein 17-jähriger Schüler trägt schwarze Kleidung und er ist schwer bewaffnet, als er am Morgen die Albertville-Schule betritt. Dann beginnt das Amoklauf. Am Ende sind 16 Menschen tot.
Tatort Albertville-Realschule in der schwäbischen Kleinstadt Winnenden nordöstlich von Stuttgart: Hunderte Polizeifahrzeuge, schwer bewaffnete Beamte sowie Sondereinsatzkräfte und unzählige Rettungsdienstfahrzeuge säumen den Zugang zu der Schule in der gut 27.000 Einwohner zählenden Stadt. An der Schule mit rund 580 Schülern ist am Mittwochvormittag über die jungen Menschen ein Alptraum hereingebrochen. Ein früherer Mitschüler geht während des Unterrichts gezielt in zwei Klassenräume und beginnt, um sich zu schießen. Am Ende des Amoklaufs sind 16 Menschen tot, darunter mindestens neun Schüler und der Täter selbst.
Der 17-Jährige kommt im rund 40 Kilometer entfernten Wendlingen im Kreis Esslingen bei einer Schießerei ums Leben. Zwei Passanten werden dabei getötet und zwei Polizeibeamte verletzt.
Rund um den Tatort stehen die Menschen mit verzweifelten und fassungslosen Blicken und versuchen die schreckliche Situation zu erfassen. Anwohner beobachten aus ihren Fenstern die unwirkliche Szenerie. „Laufen sie weiter! Wohin wollen Sie!“ Die Polizeibeamten haben alle Hände voll zu tun, um die Lage in den Griff zu bekommen.
Hoch oben am Himmel dröhnen die Hubschrauber der Polizei, das Sirenengeheul der Einsatzfahrzeugen unterbricht immer wieder die Stille. Die Stadt Winnenden, in der das Drama passierte, ist weiträumig abgesperrt: Die Polizei kontrolliert zahlreiche Fahrzeuge. Im gesamten Rems-Murr-Kreis werden die Schüler zunächst in den Schulen gehalten. Der Unterricht wird unterbrochen. Alle Schulen werden von der Polizei überwacht. „Denn wir wissen nicht, was der Täter macht“, sagt ein leitender Polizeibeamter. (dpa)