Tragödie von Texas: Das Motiv von Devin Patrick Kelley und fehlende Konsequenzen
"Ich fühle mich taub, mein ganzer Körper ist taub." Sandy Ward ist untröstlich. Ihr Enkel (7) wird nie mehr in die Schule gehen, wird sie nie mehr besuchen, sie nie mehr anlächeln. Der Bub sitzt in der Baptistenkirche im texanischen Sutherland Springs, als ein Bewaffneter hineinstürmt und 26 Menschen niedermetzelt. 20 weitere werden verletzt. Unter den 26 Todesopfern sind kleine Kinder, Erwachsene, Senioren.
Devin Patrick Kelley war bei der Luftwaffe
Auch die Tochter (14) des Pastors ist tot. Am Tag danach suchen die USA und die Welt nach Antworten:
Wer war der Todesschütze? Devin Patrick Kelley war 26 Jahre alt und stammte aus dem benachbarten New Braunfels. Der Ex-Soldat wurde 2012 wegen Attacken auf seine Frau und das gemeinsame Kind verurteilt. Zwei Jahre später entlässt ihn die Luftwaffe. Bei Facebook zeigte er vor wenigen Tagen Fotos seiner Waffe Laut US-Medien gab er in den Sommerferien kleinen Kindern Bibelunterricht. Sein Onkel beteuert bei NBC: „Ich hätte niemals gedacht, dass Devin zu solchen Dingen in der Lage wäre.“ Bei Facebook zeigte sich der 26-Jährige jedoch gewaltbereit. Ende Oktober postete er das Bild einer Waffe mit dem Kommentar: "Sie ist ein mieses Stück."
Warum hat er um sich geschossen? Sein Motiv ist noch unklar. Verbindungen zu einer terrroristichen Gruppierung sind bislang nicht bekannt. US-Präsident Donald Trump hält den Täter für einen psychisch kranken Mann: "Das war ein sehr gestörtes Individuum."
Warum hat er genau diese Kirche ausgewählt? Das Gotteshaus war ihm bekannt. Familienmitglieder des Täters sollen in der Vergangenheit öfter in der Kirche gewesen sein. Am Tag der Tat waren sie nicht vor Ort. Auch der Schütze ist tot.
Devin Patrick Kelley erschoss sich wohl selbst
Wie ist er ums Leben gekommen? Zunächst herrschte Unklarheit darüber, ob er sich selbst erschoss oder ob ihn ein Passant tötete. Davon ging Trump aus. Der US-Präsident sagte, glücklicherweise sei der Täter von einem anderen Mann erschossen worden, sonst wäre es noch viel schlimmer gekommen. Gestern berichtete CNN, dass sich Kelley selbst tötete, nachdem ihn ein bewaffneter Bürger angeschossen hatte. Der Sender berief sich dabei auf den Sheriff Joe Tackitt.
Werden die USA nach diesem erneuten Blutbad endlich ihre Waffengesetze verschärfen? Wenn es nach Ex-US-Präsident Barack Obama gehen würde, schon. Er twitterte: "Möge Gott uns allen die Weisheit geben, um zu fragen, welche konkreten Schritte wir unternehmen können, um die Gewalt und die Waffen unter uns zu reduzieren."
Schärfere Gesetze? Donald Trump sieht keinen Anlass US-Präsident Trump ist derzeit nicht im Lande, er reist gerade durch Asien. Von dort meldete er sich aber zu dem Massaker zu Wort. Auf die Frage, ob das Waffenrecht bald geändert werde, wich er aus und antwortete: Die USA habe ein großes Problem mit psychischer Gesundheit. Und: "Wer hätte jemals gedacht, dass so etwas passieren kann." Zur Erinnerung: Erst vor vier Wochen erschoss Stephen Paddock (64) 59 Menschen aus dem Mandalay Bay Hotel in Las Vegas.
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