Totes Baby im Speicher

Eine 22-jährige Münchner Studentin hat eingeräumt, die Mutter des toten Kindes zu sein, das im sächsischen Elsterberg entdeckt wurde. Die Eltern der jungen Frau hatten auf dem Dachboden ihres Hauses die Babyleiche gefunden.
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Blick auf das Haus Nr. 14 auf der Moschwitzer Strasse in Elsterberg im Vogtland.
dpa Blick auf das Haus Nr. 14 auf der Moschwitzer Strasse in Elsterberg im Vogtland.

MÜNCHEN/ELSTERBERG - Eine 22-jährige Münchner Studentin hat eingeräumt, die Mutter des toten Kindes zu sein, das im sächsischen Elsterberg entdeckt wurde. Die Eltern der jungen Frau hatten auf dem Dachboden ihres Hauses die Babyleiche gefunden.

Sie schob es ab wie alten Plunder: Die 22-jährige Medizinstudentin Sarah T. aus München hat in ihrem Elternhaus im sächsischen Elsterberg ihr totes Baby versteckt – auf dem Speicher, in einem alten Karton. Die junge Mutter sagt: Das Kind kam schon tot zur Welt. Die Staatsanwaltschaft prüft das gerade mit einer Obduktion.

Eine völlig verweste Kinderleiche

Ihre Eltern Mike und Sigrun T. (43 und 45) fanden das namenlose kleine Menschenbündel am Sonntag gegen 16 Uhr. Sie räumten gerade den Dachboden in ihrem Haus in der Moschwitzer Straße auf, als sie zufällig auf einen unbekannten Pappkarton stießen. Darin lag etwas in einem Handtuch eingewickelt – es war die völlig verweste Kinderleiche. Das Ehepaar alarmierte die Kripo Zwickau. Die rief auch die Münchner Kripo zu Hilfe. Denn: Sarah studiert seit 2005 Medizin in München. Sie wohnt in Schwabing mit ihrem Ex-Freund, einem Werkzeugbauer aus dem sächsischen Reichenbach. Zwei Beamte nahmen sie Montagmittag fest.

Ihren Eltern hatte Sarah noch gesagt, das Kind sei von ihrer besten Freundin, die in einer Notsituation sei. Später, als die Kripo München sie vernahm, gab sie die ganze grausige Geschichte zu:

Sie bekam das Kind allein

Sie hatte das Kind, das im März 2007 gezeugt worden war, Ende November in ihrer Wohnung in Schwabing geboren. Niemand habe die Schwangerschaft bemerkt, sagte sie, sie habe immer Hosengröße 34 getragen. Sie bekam das Kind allein. Der Kindsvater, den sie nicht nennen wollte, und ihr Ex-Freund waren nicht dabei. Sie hatte die Badewanne mit heißem Wasser gefüllt. Als ihr Kind kam, hielt sie es für tot, weil kein es kein Lebenszeichen von sich gegeben habe.

Sarah schnitt die Nabelschnur durch. Hilfe von einem Arzt holte sie nicht. Stattdessen legte sie das tote Kind in einen Koffer. Im Dezember fuhr sie mit dem abscheulichen Gepäck zu ihren Eltern. Dort bettete sie die Leiche in einen Karton und legte sie auf den Speicher.

Ob ihre Version wahr ist oder ob Sarah T. ihr Kind vielleicht gar tötete, prüft derzeit die Staatsanwaltschaft Zwickau. Dazu wird die Kindsleiche obduziert. Erst dann will man entscheiden, ob Sarah T. angeklagt wird.

N. Fleischer, T. Gautier

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