Totenzahl bei Massenpanik in Indien auf 36 gestiegen

Einen Tag nach der Massenpanik mit 36 Toten ist der Cheforganisator des indischen Hindu-Pilgerfestes Maha Kumbh Mela zurückgetreten.
dpa |
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Einen Tag nach der Massenpanik mit 36 Toten ist der Cheforganisator des indischen Hindu-Pilgerfestes Maha Kumbh Mela zurückgetreten. Bei dem Gedränge auf einer Fußgängerbrücke im Bahnhof in Allahabad waren am Sonntagabend 39 Menschen verletzt worden.

Neu Delhi - Sie alle waren Pilger, die nach einer rituellen Waschung im Ganges nach Hause zurückkehren wollten. Eisenbahnminister Pawan Kumar Bansal erklärte das Unglück damit, es seien einfach zu viele Menschen in dem überfüllten Bahnhof gewesen. Das Fest ist die größte religiöse Versammlung der Welt, am Sonntag kamen nach offiziellen Angaben mehr als 34 Millionen Menschen zum Höhepunkt der Maha Kumbh Mela.

Warum die Panik in dem Bahnhof ausbrach, war auch am Montag noch nicht klar. Augenzeugen sagten, das Geländer der Brücke sei gebrochen. Daraufhin seien Menschen auf die Gleise und Bahnsteige gestürzt. Auch habe die Polizei versucht, die Menge mit Schlagstöcken zu lenken und somit die Situation noch verschlimmert. Diese Vorwürfe wies der Eisenbahnminister als haltlos zurück. Nach Angaben von Beamten waren am Sonntagabend 200 000 Menschen auf dem Bahnhof, der nur für 40 000 Menschen ausgelegt ist. Zwischen dem 10. und 13. Februar fahren laut Eisenbahnminister 220 Sonderzüge für die Pilger nach Allahabad.

Der Bahnhof liegt zwar nicht mehr auf dem Festivalgelände. Trotzdem übernehme er die "moralische Verantwortung", sagte Cheforganisator Mohammad Azam Khan. Die Regierung des Bundesstaates Uttar Pradesh kündigte eine Untersuchung an. Die Ergebnisse sollten in einem Monat vorliegen.

Unter den Toten sind nach Behördenangaben 26 Frauen, neun Männer und ein Kind. Nach Angaben der Nachrichtenagentur IANS sollen ihre Leichen obduziert werden. Zahlreiche Verletzte erlitten Knochenbrüche. Elf Überlebende seien mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden, sagte Amtsarzt Padmakar Singh. Einige Verletzte seien noch in kritischem Zustand.

Zeugen berichteten lokalen Medien, dass sie mehr als zwei Stunden auf dem Bahnhof warten mussten, bis medizinische Hilfe eintraf. Ein Mann klagte im Fernsehsender NDTV, es habe nur einen einzigen Arzt auf dem Bahnhof gegeben. Leben hätten gerettet werden können, wenn rechtzeitig Hilfe gekommen wäre.

Premierminister Manmohan Singh zeigte sich "tief geschockt" und kündigte Zahlungen an die Familien an. "Ich sende mein tief empfundenes Beileid an die trauernden Familienmitglieder und wünsche den Verwundeten eine schnelle Genesung", hieß es in einer Mitteilung.

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