Tote und Abgemagerte: Das "Horror-Haus" von Nigeria

Knochen, Leichen, Skelette - und halb verhungerte Menschen in Ketten: In Nigeria sorgt ein Haus voller Entführter für Entsetzen. Ging es um Geld? Oder um Aberglaube?
von  Thomas Gautier
Leichen und abgemagerte Gefangene: Das "Horror-Haus" von Ibadan in Kenia.
Leichen und abgemagerte Gefangene: Das "Horror-Haus" von Ibadan in Kenia. © tribune.com.ng

 

Lagos/Ibadan - Die nigerianische Polizei hat nach einem grausigen Fund von verwesenden Leichen, Skeletten und Schädeln in einem verlassenen Haus im Südwesten des Landes am Sonntag Mordermittlungen eingeleitet.

Das von den Medien bereits "Horror-Haus" genannte achtstöckige Gebäude steht in Ibadan, der Hauptstadt des Bundesstaates Oyo. Von dort seien auch mehrere bis auf die Knochen abgemagerte Menschen gerettet worden, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Mehrere Menschen, die sich bei dem Haus aufhielten, wurden außerdem festgenommen.

Die Lokalzeitung "Sunday Tribune" berichtete von rund 15 möglicherweise entführten Menschen, die angekettet in dem Haus gefunden worden seien. Dazu wollte sich die Polizeisprecherin nicht äußern, sie machte auch keine Angaben dazu, wieviele Lebende und Leichen entdeckt wurden.

Die Zeitung veröffentlichte auf ihrer Titelseite das Foto einer abgemagerten Frau, die möglicherweise 2008 im südlichen Staat Edo entführt und nun befreit wurde. Sie zeigte außerdem makabere Bilder der Leichen und Knochen sowie von herumliegenden Pässen, Schuhen, Taschen und Kleidern.

Den Anstoß für die grausige Entdeckung hatten besorgte Motorradtaxifahrer gegeben, die sich um ihre plötzlich verschwundenen Kollegen sorgten und die Polizei einschalteten. Immer wieder passiert es in dem westafrikanischen Land, dass Entführte schwer gefoltert oder in Ritualen der schwarzen Magie geopfert werden.

 

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