Tote bei Erdbeben der Stärke 7,2 auf Philippinen
Manila - Das Beben hatte eine Stärke von 7,2 und passierte um 08.12 Uhr Ortszeit (02.12 Uhr MESZ) 630 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila, auf der Inselgruppe der Visayas. Die Region ist ein beliebtes Touristenziel. Die Flughäfen von Cebu und Tagbilaran City seien beschädigt worden, ebenso der Hafen von Tagbilaran City, berichtete Transportminister Joseph Emilio Abaya.
"Es war heftig", berichtet die deutsche Auswanderin Brigitte Lux (63) der Nachrichtenagentur dpa. Sie lebt seit 2006 auf der kleinen Insel Panglao keine 50 Kilometer südwestlich des Epizentrums. "Ein Riesenschock. Wir sind fast aus dem Bett gefallen." In der Region sei der Strom ausgefallen. Bekannte hätten von einer beschädigten Kirche am Strand berichtet.
Nach den Berichten der Lokalmedien rannten tausende Menschen im weiten Umkreis in Panik auf die Straßen. Das Epizentrum lag auf der Insel Bohol zwischen den Ortschaften Balilihan und Carmen Town. In der Region leben mehr als 60 000 Menschen.
Die Seismologen der US-Geologiebehörde USGS registrierten das Beben in 56 Kilometern unter der Erdoberfläche. Bei solchen Tiefen halten sich die Schäden normalerweise in Grenzen. Nach Angaben des philippinischen Vulkaninstituts war die Erschütterung im Umkreis von Hunderten Kilometern zu spüren. Die Stadt Cebu City mit rund 900 000 Einwohnern liegt auf einer Nachbarinsel knapp 60 Kilometer entfernt. Dort stürzte nach Angaben des Katastrophenschutzes ein Haus ein und begrub vier Menschen unter sich.
Die Philippinen bestehen aus mehr als 7000 Inseln. In der Region reiben drei verschiedene Erdplatten aneinander. Es passieren häufig Erdbeben. Die Folgenschwersten der jüngeren Zeit waren 1976 das Beben der Stärke 7,6 im Golf von Moro im Süden des Landes. Dabei kamen 7000 Menschen um. Ein gleichstarkes Beben 1990 in Luzon im Norden forderte 2400 Menschenleben.
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