„Tot ist er mehr wert“
Michael Jackson ist ermordet worden – daran gibt es für seine Schwester La Toya keinen Zweifel. Warum sie so sicher ist, wen sie anklagt. Dazu das Rätsel um Jackos Kinder. Wer ist der echte Vater?
Dass der King of Pop nicht einfach an Herzversagen sterben darf wie ein Normalsterblicher war abzusehen. Schon kurz nach der Todesnachricht am 25. Juni waberten die ersten Gerüchte im Netz, das könne nicht stimmen, da sei was faul. Wenn eine Ikone früh stirbt, blüht sofort der Mythos, suchen die Fans Halt in Verschwörungstheorien. Die einen leben weiter wie Elvis Presley und James Dean, die anderen wurden ermordet wie Marilyn Monroe, Prinzessin Diana – und jetzt Michael Jackson (50). Allerdings hat bei Jacko nicht nur seine Anhängerschaft ihre Theorien. Erst spekulierte der Polizeichef von Los Angeles: „Entweder es war eine Überdosis – oder es war Mord (AZ berichtete).
„Ich glaube, dass Michael ermordet wurde“, sagt La Toya Jackson
Jetzt legt La Toya Jackson nach: „Ich glaube, dass Michael ermordet wurde. Ich habe das von Anfang an gespürt“, wird seine Schwester in englischen Sonntagszeitungen zitiert. Das Mordmotiv ist für die 53-Jährige klar: „Er war mehr als eine Milliarde Dollar wert – wegen seiner Musikrechte.“ Irgendjemand habe ihn dafür mit einer Medikamentenüberdosis umgebracht.
Laut La Toya sind an seinem Todestag Juwelen und Geld im Millionenwert aus seinem Haus im Stadtteil Westwood von Los Angeles verschwunden. „Michael“, so La Toya, „hatte immer Bargeld zu Hause. Gewöhnlich um die zwei Millionen Dollar.“ Er, der „bescheiden und liebevoll“ gewesen war, sei von gierigen Leuten umgeben gewesen, die ihn als „Geldesel“ ausnutzen, drogenabhängig machten und von seiner Familie isolierten.
Ihre Anklage: Die „schattenhaften Figuren“ hätten ihn gezwungen, den Vertrag für die 50 Comeback-Konzerte in London zu unterzeichnen. Sie habe schon vorab zu ihren Angehörigen gesagt: „Er wird es niemals nach London schaffen.“ Schließlich sei er „tot mehr wert als lebendig“. Zur gerichtsmedizinischen Autopsie hat die Tante von Michael (12), Paris (11) und Blanket (7) eine private Untersuchung von Jackos Leiche veranlasst. „Ich will Gerechtigkeit für Michael. Ich werde nicht ruhen, bis ich herausgefunden habe, was – und wer – meinen Bruder umgebracht hat.“
Ist Jackson der biologische Daddy oder etwa sein Leibarzt?
Doch nicht nur der tote Star bewegt derzeit die Menschen weltweit – auch das Rätsel um seine drei Kinder. Ist er wirklich der biologische Daddy gewesen – oder ist doch was dran an dem Dauer-Gerücht, Arnold Klein, seit 20 Jahren Jacksons – bisher von der Polizei unverdächtiger – Leibarzt, sei der leibliche Vater. Er habe für eine Samenbank gespendet, sagte er im TV, „aber nicht für Michael Jackson direkt“. Und weiter sagte „Onkel Arnold“, wie ihn Jackos Kids nennen, sybillinisch: „Nach meinem besten Wissen und Gewissen bin ich nicht der Vater dieser Kinder.“
Immerhin stand er Debbie Rowe, der Mutter von Michael und Paris – Blankets Mom ist unbekannt – mal nahe. Sie war in den 90ern seine Sprechstundenhilfe. Auf Fotos sieht man sie turteln. Ihre Eizelle, sein Samen? „Michael Jackson ist nicht ihr Vater“, hat Rowe kürzlich gesagt. Wie glaubwürdig sie ist, wird sich vor Gericht herausstellen. Sie widerspricht sich gern.
DNS-Tests sind Jackos Kindern egal. Für sie ist er – das wissen eine Milliarde Menschen seit den bewegenden Worten von Paris bei der Trauerfeier – kein abgedrehter Moonwalker, drogenabhängiger Superstar oder Phantom hinter der Maske, sondern der „beste Vater“ gewesen.
Renate Schramm
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