Tornado verwüstet Pfadfinderlager

Orkan und Regen im Mittleren Westen, Waldbrände an der Westküste, eine Hitzewelle an der Ostküste: Die Amerikaner erleben dramatische Zerstörungen durch die Naturgewalten. Nicht zu empfehlen ist derzeit Camping.
Mindestens vier Menschen wurden am Mittwochabend (Ortszeit) im US-Staat Iowa getötet, als ein Tornado mit voller Wucht ein Pfadfinderlager traf und völlig zerstörte. In dem Lager «Little Sioux Scout Ranch» wurden zudem mehr als 40 junge Leute zum Teil schwer verletzt, berichtete der Sender CNN. Die Bergung der Opfer dauerte bis zum Abend an. In dem Camp in Sioux Falls hielten sich nach den Worten eines Pfadfinder-Sprechers zur Zeit des Unwetters gut 90 Teenager im Alter zwischen 13 und 18 Jahren auf. Insgesamt sollen nach Medienberichten rund 120 Menschen in dem Lager gewesen sein.
«Alle Gebäude sind zerstört. Die meisten Zelte sind weg, viele Bäume liegen am Boden», sagte Pfadfinder-Chef Lloyd Roitstein. Iowa und angrenzende Staaten wurden von 32 Tornados heimgesucht, berichtete der Wetterdienst. In einigen Gebieten gingen tennisballgroße Hagelkörner nieder, hieß es.
Bei anhaltenden Regenfällen stiegen in den östlichen Teilen Iowas die Wasserstände vieler Flüsse weiter an. In Waterloo, wo die Wassermassen einen Teil einer Bahnbrücke mit sich gerissen hatten, ordneten die Behörden Evakuierungen an. Tausende Freiwillige füllten dort bis Mittwochabend Sandsäcke, um Dämme zu sichern.
An der amerikanischen Westküste wüteten unterdessen bedrohliche Waldbrände, die am Mittwoch mehr als 1500 Kalifornier in die Flucht schlugen. Knapp 200 Feuerwehrleute kämpften nahe der Stadt Santa Cruz gegen die Flammen an, berichtete der «San Francisco Chronicle». Am Tag zuvor hatte ein Buschfeuer nahe der nordkalifornischen Stadt Stockton 30 Häuser und Wohnungen zerstört. Dutzende Gebäude wurden beschädigt. Im Raum Santa Cruz hatten Waldbrände Ende Mai 35 Häuser in Schutt und Asche gelegt.
Hitzschlag beim Sonnenbaden
Eine Hitzewelle an der US-Ostküste kostete bis Mittwoch 17 meist älteren Menschen das Leben, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Allein in Philadelphia habe es während der seit vier Tagen andauernden Hitze mit Temperaturen weit über 30 Grad Celsius acht Tote gegeben. In New York City seien sechs Menschen gestorben und in Maryland zwei. In Pennsylvania habe ein 65-jähriger Mann beim Sonnenbaden einen tödlichen Hitzschlag erlitten. (dpa, AP)