Tödlicher Unfall durch WhatsApp-Tippen am Steuer: Keine Haft

Eine junge Frau, die am Steuer Kurznachrichten auf dem Handy schrieb und so einen tödlichen Unfall verursachte, kommt mit einer Bewährungsstrafe davon. Die Staatsanwaltschaft wollte eine höhere Strafe, scheiterte aber mit der Revision vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe.
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Das Landgericht hatte festgestellt, dass die Frau vor dem tödlichen Unfall mindestens neun Sekunden lang nicht auf die Fahrbahn schaute, weil sie zwei Nachrichten zu Ende tippte. Foto: Monika Skolimowska/Archiv
dpa Das Landgericht hatte festgestellt, dass die Frau vor dem tödlichen Unfall mindestens neun Sekunden lang nicht auf die Fahrbahn schaute, weil sie zwei Nachrichten zu Ende tippte. Foto: Monika Skolimowska/Archiv

Karlsruhe - Die damals 19-Jährige war im August 2014 zwischen Weil der Stadt und Renningen in Baden-Württemberg auf breiter Bundesstraße ohne Kurven ungebremst in zwei Rennradfahrer gefahren. Einer der Männer erlitt dabei so schwere Kopfverletzungen, dass er kurz darauf starb. Sein Begleiter wurde schwer verletzt.

Witwe wolle Fahrerin nicht im Gefängnis sehen

Das Landgericht Stuttgart hatte festgestellt, dass die Frau mindestens neun Sekunden lang nicht auf die Fahrbahn schaute, weil sie zwei Nachrichten auf WhatsApp zu Ende tippte. Obwohl das Auto schwere Schäden hatte, hielt sie nur kurz an, schaute in den Rückspiegel und fuhr dann weiter. Ob sie die Männer und ihre Räder im hohen Gras liegen sah, konnte nicht geklärt werden.

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Das Urteil lautete auf zwei Jahre Jugendstrafe auf Bewährung, unter anderem wegen versuchten Mordes. Das sei nicht "unangemessen mild", stellten die BGH-Richter fest. Die Witwe sagte in der Verhandlung, ihr sei es nie wichtig gewesen, dass die Fahrerin ins Gefängnis müsse. "Ich bin vom Typ her nicht rachsüchtig." (Az. 4 StR 142/16)

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