Tödlicher Messerangriff auf 15-Jährige in Viersen
Viersen - Ein 15-jähriges Mädchen ist im niederrheinischen Viersen Opfer eines tödlichen Messerangriffes geworden. Die Bluttat ereignete sich am helllichten Tag am Montagmittag in einem Park der 75.000-Einwohner-Stadt.
Bei der groß angelegten Fahndung nach dem Täter flüchtete ein junger Mann vor einer Polizeikontrolle, teilten die Ermittler mit. Der aus der Türkei stammende 25-Jährige stellte sich dann am frühen Abend auf einer Polizeiwache. Er ist polizeilich bekannt. Seine mögliche Beteiligung an der Tat wird nun geprüft.
Viersen: Mutter bricht mit Heulkrämpfen zusammen
Die Eltern des getöteten Mädchens stellten am Abend Gedenkkerzen an jenem Ort in dem Park auf, an dem ihre Tochter wenige Stunden zuvor erstochen worden war. Von Weinkrämpfen geschüttelt brach die Mutter auf der Wiese zusammen. Auch der Vater war zum Tatort im "Casinogarten" in der Innenstadt gekommen.
Debatte über die Altersfeststellung von Flüchtlingen
In den vergangenen Monaten sind in Deutschland mehrere jugendliche Mädchen nach Gewaltverbrechen gestorben. So war erst am Wochenende der Tatverdächtige im Fall der getöteten 14-jährigen Susanna, Ali B., im Irak festgenommen worden. Der Flüchtling steht im Verdacht, das Mädchen aus Mainz vergewaltigt und umgebracht zu haben.
Bundesweit Aufmerksamkeit hatte im Dezember 2017 auch der Fall einer 15-Jährigen aus Kandel in Rheinland-Pfalz auf sich gezogen, die in einem Drogeriemarkt erstochen wurde. Am 18. Juni beginnt der Mordprozess gegen den angeblich gleichaltrigen Ex-Freund aus Afghanistan nach Jugendstrafrecht. Der Fall hatte eine Debatte über die Altersfeststellung von Flüchtlingen ausgelöst.
Viersen: Innenminister Reul bestürzt
Die Polizei in Viersen ruft Zeugen auf, sich bei der Mordkommission zu melden. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung entdeckten Obdachlose das Mädchen, die Schreie gehört hatten. Einer von ihnen alarmierte demnach die Rettungskräfte. Das Mädchen sei blutüberströmt und von Messerstichen übersät gewesen, sagte ein Augenzeuge der Zeitung.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) äußerte sich bestürzt: "Es ist erschreckend, was heute Mittag in Viersen passiert ist", sagte er in einer Mitteilung. Die tödlichen Verletzungen in einem öffentlichen Park machten ihn tief betroffen.