Tödlicher Angriff auf Jogger: Gericht verbietet Abschuss der Bärin

Die Bärin, die den 26 Jahre alten Jogger Andrea Papi im Trentino tödlich verletzt haben soll, sollte abgeschossen werden. Schon vor zwei Jahren hatte das Tier Menschen verletzt. Doch nun darf die Problem-Bärin weiterleben. Die Hintergründe.
von  Heidi Geyer
Ein Braunbär in der Region Trentino, wo es zum tödlichen Angriff kam
Ein Braunbär in der Region Trentino, wo es zum tödlichen Angriff kam © Campolongo Annalisa/ /dpa

Caldes - Im Trentino liegen die Nerven blank. Nachdem der 26-jährige Jogger Andrea Papi durch eine Bärin tödlich verletzt wurde, sollte das Tier nach dem Willen den Trentiner Landeshauptmannes Maurizio Fugatti (Lega Nord) abgeschossen werden. Die Bärin "JJ4" konnte mittels DNA-Nachweis für den Angriff nachgewiesen werden. Das Tier ist die Schwester des bayerischen Problembären Bruno (AZ berichtet).

Schwester von "Problembär" Bruno tötete Mann

Beide Tiere haben vermutlich das untypische und gefährliche Verhalten, sich Menschen anzunähern, von ihrem Muttertier gelernt. Obwohl Fugatti eine Abschussverfügung bereits erteilt hatte, hat nun das Verwaltungsgericht in Trient diese aufgehoben. Die Tierschutzorganisation "Lega Anti Vivisezione" (LAV) hatte gegen die "Entnahme", wie der Abschuss in der Fachsprache heißt, geklagt. Die LAV warf wiederum Fugatti italienischen Medienberichten zufolge Arroganz vor: "Die Bären und die Trentiner haben das Recht, in Frieden zu leben."

Bereits vor zwei Jahren sollte "JJ4" erlegt werden, nachdem sie zwei Menschen angegriffen hatte. Beide überlebten den Vorfall. Schon damals hatte ein Verwaltungsgericht die Entnahme gekippt.

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