Töchter missbraucht: Urteil für Vater und Sohn soll fallen

Ein Vater soll sich an drei seiner Töchter vergangen, sein Sohn es ihm nachgemacht haben. Beide stehen deshalb vor Gericht - doch das soll nur die "Spitze des Eisbergs sein".  
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In Schleswig-Holstein stehen ein Vater und sein Sohn wegen sexuellen Missbrauchs der Töchter der Familie vor Gericht. (Symbolbild)
dpa In Schleswig-Holstein stehen ein Vater und sein Sohn wegen sexuellen Missbrauchs der Töchter der Familie vor Gericht. (Symbolbild)

Ein Vater soll sich an drei seiner Töchter vergangen, sein Sohn es ihm nachgemacht haben. Beide stehen deshalb vor Gericht - doch das soll nur die "Spitze des Eisbergs sein".  

Itzehoe/Weddingstedt - In einem Prozess um sexuellen Missbrauch in einer Großfamilie in Dithmarschen in Schleswig-Holstein werden am Montag die ersten beiden Urteile erwartet. Ein Vater und ein Sohn sind angeklagt, jahrelang drei der Töchter der Familie sexuell missbraucht zu haben – das jüngste Mädchen war damals gerade sechs Jahre alt.

Die Staatsanwaltschaft hat für den 48-Jährigen neuneinhalb Jahre Haft gefordert. Sein 18-jähriger Sohn soll eine zweijährige Jugendstrafe auf Bewährung bekommen. 26 Taten listete die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer für den Vater auf, bei seinem Sohn waren es 80 Taten.

Vater und Sohn hatten die Vorwürfe zum Beginn des Prozesses vor dem Landgericht Itzehoe bestritten und die heute 17, 13 und 8 Jahre alten Töchter als Lügnerinnen bezeichnet. Später widerriefen sie ihre Unschuldsbeteuerungen.

Während der Sohn ein umfassendes Geständnis ablegte, gab der Vater einen Teil der Vorwürfe zu. Im Gegensatz zur Anklage sagte er aus, er habe sich nur an einer seiner Töchter vergriffen, als diese bereits älter als 14 Jahre gewesen sei. Die übrigen Vorwürfe bestritt der 48-Jährige weiter. Beide entschuldigten sich am Ende des Prozesses bei ihren Opfern.

Nach Überzeugung der Prozessbeteiligten kam in dem Verfahren jedoch nur „die Spitze des Eisbergs“ zur Sprache. Die Verbrechen sollen begonnen haben, als die Mutter schwer erkrankte und für ihren Mann als Sexualpartnerin ausfiel. Der Vater soll sich dann bei seinen Töchtern seine sexuelle Befriedigung geholt haben. Weil der Vater es ihnen vormachte, hätten die Söhne geglaubt, dass das erlaubt sei.

So muss sich von Montag an ein weiterer Sohn der Familie vor Gericht wegen sexuellen Missbrauchs verantworten. Der heute 16-Jährige soll sich laut Anklage zwischen 2007 und 2011 ebenfalls an seinen Schwestern vergangen haben.

 

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