Todesdrama in Boston: Junge (8) stirbt durch Bombe
Boston - Voller Stolz und Freude hatte der Junge am Ziel auf seinen Vater gewartet. Martin Richard (8) stand mit seiner Mutter an der Linie und wartete auf Bill, der am Marathon teilgenommen hatte, wie Globalgrind berichtet. Kurz nachdem er seinen Vater in die Arme geschlossen hatte, rannte der Bub wieder zu seiner Mutter. Da ging eine der beiden Bomben hoch, riss den 8-Jährigen in den Tod. Martins Schwester verlor bei der Explosion ein Bein.
Auf Twitter bekunden viele User der Familie des Jungen ihr Beileid. "Rest in Peace Little Angel" und "Sleep tight, little man", lauten einige der herzzerreißenden Posts auf Twitter (#martin #richard) .
Auch auf Facebook und Instagram kursieren Augenzeugenberichte, Fotos und Videos vom Tatort. In den Netzwerken waren aber nicht nur schockierende Bilder zu sehen, sondern auch bewegende Reaktionen der Bevölkerung.
Lesen Sie hier: Video - Hier geht die Bombe hoch
Fotos und Videos vom 78 Jahre alten Marathonläufer Bill Iffring, der auf der Zielgeraden von der Wucht der Explosion von den Füßen gerissen wird, gaben den schrecklichen Ereignissen schnell ein menschliches Gesicht. Vor allem das Bild des Fotografen John Tlumacki vom „Boston Globe“, das Iffring zusammen mit drei Polizisten in Panik zeigt, wird in dieser Nacht unzählige Male auf Twitter und Facebook verbreitet. Auch ein Video der Plattform Vine, das den Sturz von Iffring einfängt, verbreitet sich viral durchs Netz.
Die Webserver des „Boston Globe“ konnten den Ansturm des Interesses aus aller Welt dann nicht länger bewältigen. Die Journalisten des „Globe“ versuchten, ihre Leser über die sozialen Netzwerke zu informieren. Auf Twitter verkündet die Bostoner Polizei, dass zwei Todesopfer zu beklagen sind. Später muss diese Zahl auf drei erhöht werden.
Spätestens als über Twitter eine weitere Explosion in einer Bibliothek bekannt wird, kommt es auch im Netzwerk zu panikartigen Szenen. Wiederholt sich hier gerade ein breit angelegter Angriff wie beim 11. September? Immer wieder wird dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren. Und als sich herausstellt, dass in der Bibliothek nur im Technikraum ein Feuer ausgebrochen war, beruhigen sich viele Twitter-User wieder.
Drei Stunden nach der Explosion stellte Google einen Suchdienst für die vermissten Personen online. Beim „Person Finder“ kann jedermann Informationen zu Teilnehmern oder Besuchern des Laufs eingeben wie den Gesundheitszustand oder den Aufenthaltsort. Mit einer einfachen Suchmaske lassen sich diese Daten dann von besorgten Freunden oder Familienmitgliedern abrufen.
Die Solidarität mit den Betroffenen kam auch in einer weiteren bewegenden Aktion im Netz zum Ausdruck. Über das öffentlich zugängliche Google-Doc „I have a place to offer“ boten viele Einheimische ihr Zuhause zum Übernachten an, wenn sich jemand in den kommenden Tagen um einen verletzten Angehörigen oder Freund in Boston kümmern muss.