Todesbus: Angehörige trauern um 22 Kinder
Bus-Drama in Schweizer Autobahntunnel: Zwei Schulklassen aus Belgien sind auf der Rückfahrt aus den Skiferien, als ihr Bus gegen eine Nothaltestelle kracht. Mindestens 28 Menschen sterben, darunter 22 Kinder.
Siders – Bus-Katastrophe am Ende einer Skireise: Mindestens 28 Menschen, darunter 22 Kinder, sind bei einem schweren Busunglück in einem Schweizer Autobahntunnel gestorben. Im Unfallfahrzeug saßen zwei Schulklassen aus Belgien, die auf der Rückfahrt von einer Skifreizeit waren. Ihr Bus raste am Dienstagabend in dem Tunnel der A9 bei Siders im Wallis gegen eine Nothaltestelle in der Wand. Der schwere Unfall, bei dem nach Behördenangaben auch die beiden Busfahrer starben, sorgte in der Schweiz und Belgien für große Bestürzung.
An Bord des Busses waren insgesamt 52 Insassen. Zur konkreten Unfallursache gab es am Mittwoch zunächst keine Angaben. Die Schweizer Nachrichtenagentur sda berichtete, der Reisebus habe gegen 21.15 Uhr zunächst Randsteine gestreift und sei dann frontal in die Nothalte-Nische geprallt. Er sei von Siders in Richtung Sitten gefahren. Nach belgischen Informationen war kein weiteres Fahrzeug beteiligt.
Videobeitrag: Bus raste frontal in Nothaltestelle
„Die Front des Busses war total eingedrückt“, berichtete eine Korrespondentin des Schweizer Fernsehens vom Unglücksort. Rettungskräfte hätten die Seitenteile des zerquetschten Fahrzeugs aufschneiden müssen, damit die Opfer herausgeholt werden konnten. Dutzende Verletzte wurden mit Hubschraubern und Rettungsfahrzeugen in Krankenhäuser gebracht.
Bilder: Horror-Crash in der Schweiz
Das Unglück, das zu einem der schwersten Straßenverkehrsunfälle in der Schweiz gehört, rief große Bestürzung hervor. „Das ist ein sehr trauriger Tag für ganz Belgien“, erklärte der belgische Premierminister Elio Di Rupo. Er wollte noch am Mittwoch in die Schweiz reisen. Der belgische Kronprinz Philippe und seine Frau, Prinzessin Mathilde, schrieben in einer Mitteilung, das Unglück treffe sie auch deshalb sehr, da sie selbst Eltern seien.
Das Schweizer Parlament, die Vereinigte Bundesversammlung, gedachte der Opfer: „Wir haben mit großer Bestürzung vom schweren Unglück des belgischen Reisecars im Wallis erfahren“, sagte Nationalratspräsident Hansjörg Walter.
Videobeitrag: Horror-Unfall in der Schweiz
Die Angehörigen der Schulkinder sollten noch am Mittwoch an den Unfallort gebracht werden. Zwei Militärflugzeuge stünden bereit, um die Eltern nach Siders zu fliegen, teilte das belgische Außenministerium in Brüssel mit. Während der Reise gebe es psychologische Betreuung.
Die Kinder kamen nach Angaben belgischer Behörden aus der Grundschule t'Stekske in Lommel an der niederländischen Grenze und aus der Schule Sint Lambertus aus Heverlee in der Nähe von Brüssel.
Unter den 28 Toten sind auch die beiden Busfahrer, wie die Behörden am Morgen bei einer Pressekonferenz in der Schweiz mitteilten. Die Verletzten wurden in mindestens vier Krankenhäuser gebracht. Die Rettungsaktion mit 200 Einsatzkräften dauerte die ganze Nacht.
Drei Businsassen erlitten besonders schwere Verletzungen. Zwei von ihnen wurden zum Universitätskrankenhaus von Lausanne geflogen, einer zu einer Klinik in Bern.