"Tod den Juden": Gemeinde weigert sich, Namen zu ändern
München - Das Simon Wiesenthal Center, eine jüdische Menschenrechtsorganisation, ist empört. Grund dafür ist ein französisches Dorf mit dem ungewöhnlichen Namen "La Mort aux Juifs". Zu Deutsch heißt das so viel wie "Tod den Juden". Die Organisation fordert nun eine Änderung des Namens, wie der "The Telegraph" berichtet, weigert sich die Gemeinde bisher beharrlich.
Das Dorf liegt südlich von Paris und gehört zur Gemeinde Courtemaux. Der Name stammt wohl aus dem elften Jahrhundert. Die stellvertretende Bürgermeisterin Marie-Elizabeth Secretan sagte gegenüber der AFP: "Niemand hat hier etwas gegen Juden. (...) Warum sollte man einen Namen ändern, dessen Wurzeln mit Mittelalter oder sogar noch früher liegen? Wir sollten solche alten Namen respektieren."
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Shimon Samuels, der Direktor für Internationale Angelegenheiten des Simon Wiesenthal Centers, wandte sich derweil an die französische Regierung. In einem Brief bittet er den französischen Innenminister Bernard Cazeneuve, die Organisation bei der Namensänderung zu unterstützen. Bereits 1992 gab es erste Versuche eine Änderung zu bewirken, damals scheiterte das Anliegen jedoch.
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"La Mort aux Juifs" ist nicht die erste Siedlung, die mit ihrer ungewöhnlichen Bezeichnung für Aufmerksamkeit sorgt. Ein Dorf in Spanien schaffte es auf ähnliche Weise in die Medien: Castrillo Matajudios (" Castrillo Judentöter"). Im Gegensatz zum französischen Gegenstück entschied sich die spanische Gemeinde aber zu einem Namenswechsel. Der Ort heißt nun "Mota de Judios" (Hügel der Juden).
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