Tod auf dem Golfplatz: Blitz schlägt in Hütte ein
Korbach – Nach dem tödlichen Blitzschlag auf einem Golfplatz in Nordhessen dauert das Bangen um das Leben einer 50-Jährigen an. Für die Golferin, die am Freitagabend von dem Blitz getroffen und lebensgefährlich verletzt wurde, besteht nur wenig Hoffnung: „Die Frau wurde eine halbe Stunde reanimiert“, sagte ein Polizeisprecher am Samstag in Korbach. „Sie war mehrere Minuten klinisch tot.“ Die 50-Jährige wurde mittlerweile in eine Spezialklinik verlegt. „Es sieht nicht gut aus“, erklärte ein Polizeisprecher. Genaue Informationen über den Gesundheitszustand gebe es aber nicht.
Drei weitere Frauen im Alter von 41 bis 67 Jahren waren bei dem Unglück auf der Golfanlage Waldeck bei Korbach sofort gestorben. Besonders tragisch: Die Spielerinnen hatten vor dem Sommergewitter in einem Holzunterstand Schutz gesucht – doch genau darin war der Blitz eingeschlagen.
Nach Angaben des Polizeisprechers sind die Ermittlungen mittlerweile abgeschlossen. Es werde gegen niemanden ermittelt. „Wie will man so einen Blitzschlag verhindern?“, meinte er.
Die Männer der Opfer hatten ebenfalls auf dem Platz Golf gespielt. Sie waren bereits ein Loch weiter, in einem Abstand von rund 500 Metern, und hatten sich dort bei einem Holzunterstand vor dem starken Regen geschützt. Erst als sie über Handy keinen Kontakt zu ihren Frauen bekamen, seien sie zu dem anderen Unterstand gegangen und hätten dort die Opfer gefunden, sagte der Sprecher. Die Männer werden nach dem Unglück psychologisch betreut.
Der Golfplatz werde für mindestens eine Woche geschlossen. Turniere wurden bereits abgesagt. Auf dem Golfplatz ist an fast jedem Loch ein Holzunterstand. Nun werde überlegt, diese aus Sicherheitsgründen zu verändern oder abzureißen, sagte der Polizeisprecher. Die einfachen Unterstände haben teilweise Bänke, aber keinen Blitzableiter. Die 1992 gegründete Golfanlage liegt nach Angaben des Betreibers etwa 40 Kilometer von Kassel entfernt in der Nähe des Edersees und des historischen Schlosses Waldeck. Die schweren Gewitter werden auch am Wochenende weiter über Deutschland toben.
Der Deutsche Wetterdienst warnte vor weiteren Unwettern in mehreren Regionen Deutschlands. Besondere Vorsicht war demnach am Samstag im Nordwesten angebracht. Dort müsse abends mit Sturmböen, Hagel und Starkregen gerechnet werden.
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