Tochter enttarnt Serienmörder – Hat er 14 Mal getötet?

Hat ein Serienmörder in der Rhein-Main-Region jahrelang getötet? Die Ermittler des hessischen Landeskriminalamtes wollen in Wiesbaden neue Hinweise zu insgesamt sechs Fällen vorstellen, darunter der des 1998 getöteten 13-jährigen Tristan in Höchst.
von  az,dpa
Archivfoto: Polizisten suchen am 31.03.1998 in Frankfurt nach Spuren des ermordeten 13jährigen Tristan. Jetzt hat man seinen Mörder offenbar identifiziert.
Archivfoto: Polizisten suchen am 31.03.1998 in Frankfurt nach Spuren des ermordeten 13jährigen Tristan. Jetzt hat man seinen Mörder offenbar identifiziert. © dpa

Wiesbaden - Auslöser der umfangreichen Ermittlungen war 2014 der Fund einer zerstückelten Frauenleiche in der Garage des verstorbenen Rentners Manfred S. in Schwalbach am Taunus. Seine Tochter hatte beim Entrümpeln des väterlichen Hauses Leichenteile entdeckt. Die Tote wurde inzwischen als eine Prostituierte identifiziert, die zuletzt in Frankfurt gelebt hatte.

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Die Polizei geht davon aus, dass der 2014 an einem Krebsleiden verstorbene Manfred S. für den Tod der Frau vor mehr als zehn Jahren verantwortlich war - und womöglich in Verbindung zu anderen Morden steht. Die Polizei untersucht derzeit vier weitere ungeklärte Tötungsdelikte an Prostituierte in Frankfurt. Diese Fälle stammen aus den Jahren 1971 (zwei Delikte), 1991 und 1993. Auch zum Fall Tristan gibt es laut LKA wegen "teilweise sehr spezieller Tathandlungen" Parallelen.

Manfred S. Markenzeichen: Besondere Brutalität

Die Bild-Zeitung will zudem aus Ermittlerkreisen erfahren haben, dass Manfred S. womöglich für noch viel mehr Morde als Täter in Frage komme. Demnach gäbe es neun Fälle von ermordeten Prostituierte aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel, die Ähnlichkeiten zu den derzeit untersuchten mutmaßlichen Morden von Manfred S aufweisen.

Bei diesen Fällen handelt es sich um einige der grausamsten bislang ungeklärten Morde in der deutschen Kriminalgeschichte. Eine der getöteten Prostituierte wurde regelrecht ausgeweidet, eine andere zerteilt und die Leiche später an verschiedenen Orten entsorgt. Vom Kopf fehlt bis heute jede Spur. Die Ermittler vermuten, dass Manfred S. ein sogenannter Trophäen-Sammler war, also Körperteile seiner Opfer als Andenken behielt. Sie vermuten, dass er irgendwo noch ein bislang geheimes Lager solcher Trophäen haben könnte.

Aufgrund von Manfred S. "Vorliebe" für Prostituierte als Opfer wird er teilweise bereits als "deutscher Jack the Ripper" bezeichnet.

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