Terror: Islamist gesteht die Bluttat
FRANKFURT Die tödliche Schießerei vom Frankfurter Flughafen ist aufgeklärt, der 21-jährige Täter hat gestanden – trotzdem bleiben nach der Bluttat mit islamistischem Hintergrund noch viele Fragen offen. Zwei US-Soldaten waren erschossen worden, zwei weitere schwer verletzt, einer davon lebensgefährlich.
Der Mann hatte am Vortag auf dem Airport-Gelände einen Bus mit amerikanischen Militärangehörigen bestiegen und scheinbar wahllos um sich geschossen. Dass er unter den US-Soldaten nicht ein noch größeres Blutbad anrichtete, lag vermutlich, so die „Frankfurter Allgemeine”, an einer Ladehemmung seiner Waffe. Nach einer Verfolgung durch schnell alarmierte Sicherheitskräfte war der 21 Jahre alte Kosovare Arid U. festgenommen worden.
Seither wurde er beinahe pausenlos verhört – und gestand gestern Vormittag seine Tat. Laut dem hessischen Innenministerium handelt es sich um einen Einzeltäter. Er gehöre offensichtlich keinem Netzwerk und keiner Terrorzelle an, habe sich aber in letzter Zeit stark radikalisiert. Und es gibt Hinweise, dass er Kontakte zu islamistischen Kreisen hat.
So soll er sich im Internet auf seiner Facebook-Seite als Islamist zu erkennen gegeben haben, außerdem kursierten Gerüchte, Arid U. plane einen „Amoklauf”. Seine Tat wurde auf einschlägigen Internetseiten aufgegriffen, der 21-jährige „Dschihadist”, als „heiliger Krieger” bezeichnet.
Wegen der möglichen Brisanz des Anschlages hatte das Bundeskriminalamt gestern die Ermittlungen übernommen. In die haben sich auch die USA eingeschaltet. Schon kurz nach den tödlichen Schüssen waren Fahnder der amerikanischen Bundespolizei FBI am Tatort erschienen, weitere Ermittlerteams machten sich aus den USA auf den Weg nach Frankfurt. Denn die US-Behörden halten es nicht für ausgeschlossen, dass Arid U. doch Mitglied einer bisher unbekannten Terrorzelle ist, weitere Anschläge folgen könnten.