Technische Panne stoppt Rückkehr von ISS-Crew

Zum ersten Male in der Geschichte der Internationalen Raumstation ist die Rückkehr von ISS-Besatzungsmitgliedern zur Erde um einen Tag verschoben worden. Technische Probleme bei der Abkopplung der russischen Sojus-Kapsel von der ISS verhinderten den geplanten Start.
von  Abendzeitung
Blick auf die ISS - die International Space Station im Weltall.
Blick auf die ISS - die International Space Station im Weltall. © dpa

MOSKAU - Zum ersten Male in der Geschichte der Internationalen Raumstation ist die Rückkehr von ISS-Besatzungsmitgliedern zur Erde um einen Tag verschoben worden. Technische Probleme bei der Abkopplung der russischen Sojus-Kapsel von der ISS verhinderten den geplanten Start.

Ein neuer Versuch soll laut Roskosmos an diesem Samstag zwischen 7.20 Uhr und 7.30 Uhr MESZ unternommen werden. Es ist die zweite ISS-Panne innerhalb kurzer Zeit. Erst Anfang Juli war ein unbemannter Raumtransporter kilometerweit an der ISS vorbeigeflogen

Für die insgesamt sechsköpfige Besatzung der Raumstation bestehe keine Gefahr, sagte Roskosmos-Chef Anatoli Perminow. Die beiden russischen Kosmonauten sowie die US-Astronautin, die mit der Sojus zur Erde zurückkehren sollten, wurden zurück in die ISS beordert.

Eigentlich hatte die Sojus mit Alexander Skworzow, Michail Kornijenko und Tracy Caldwell Dyson um 3.35 Uhr MESZ abkoppeln sollen. Allerdings meldete der Bordcomputer nach Angaben Perminows, dass das Raumschiff nach der Schließung der Luken nicht korrekt abgedichtet war. Eine Überprüfung habe jedoch ergeben, dass alle Systeme in Ordnung seien.

Zu Beginn des Manövers hatte sich der Verbindungshaken nicht lösen lassen. Der an Bord der ISS verbliebene russische Kosmonaut Fjodor Jurtschichin entdeckte daraufhin ein etwa zwei Zentimeter langes Objekt unter dem Gehäuse der Automatik. Möglicherweise sei es ein Zahnrad, sagte Jurtschichin nach Angaben der Agentur Ria Nowosti. Videomaterial von dem Teil wurde an das Flugleitzentrum nahe Moskau sowie das Hauptquartier der US-Weltraumbehörde NASA in Houston (Bundesstaat Texas) geschickt. Russische Experten vermuteten, dass deswegen die Automatik das Abdocken nicht gestattete.

Die drei Raumfahrer waren seit Anfang April auf der ISS in 350 Kilometer Höhe für zahlreiche wissenschaftliche Experimente verantwortlich. Am 10. Oktober soll eine Sojus-Kapsel mit den Russen Oleg Skripotschka und Alexander Kaleri sowie dem Amerikaner Scott Kelly an der ISS andocken.

Von Februar 2011 an sind die russischen Sojus-Kapseln das einzige Transportmittel auch für US-Astronauten zur ISS. Dann mustert die US- Weltraumbehörde NASA ihre Space Shuttles aus.

dpa

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