Technik-Trends auf der IFA: Mit der Diode in der Röhre
Die Elektronik-Branche trotzt der Krise, setzt auf schärfere, flachere Fernseher und energiesparende Spülmaschinen. Die AZ gibt einen Überblick über die angesagtesten Technik-Trends auf der IFA 2009.
Die Autoindustrie ließ sich durch die Abwrackprämie unter die Arme greifen (siehe Seite 3), bei den Fernsehern war das nicht nötig: Elektrogeräte sind vergleichsweise krisenfest. Von Januar bis Mai stieg der Umsatz mit klassischen Unterhaltungselektronik-Produkten um 3,3 Prozent. Bei Haushaltsgroßgeräten betrug das Plus 8,6 Prozent. Hoch im Kurs sind nach wie vor Flachbildfernseher – im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um knapp 12 Prozent. Kein Zufall also, dass sich die diesjährige Ifa, die heute beginnt, wieder auf Fernseher konzentriert und zum zweiten Mal „weiße Ware“, also Haushaltgeräte, präsentiert. Die Trends im Überblick:
Flachbild-Fernseher: Groß müssen sie sein, möglichst flach und scharfe Bilder sollen sie haben. Die meisten Hersteller versehen ihre Modelle mit der Aufschrift „200 Hertz“. Üblicherweise wird das Programm mit einer Bildwechselfrequenz von 50 Hertz (Hz), also mit 50 Bildern pro Sekunde, ausgestrahlt. Das kann bei Flachbildfernsehern aber unscharf sein. Deswegen gibt es Geräte mit 100-Hz-Technologie: Das 50 Hz-Bild wird mit doppelter Frequenz wiedergegeben. Außerdem liegt die Zukunft in der LED-Technik: Lichtaussendende Dioden beleuchten die Bildschirme. Das spart Strom und sorgt für ein besseres Bild. Noch nicht auf der Ifa, aber durchgesickert ist der neue Hit von Sony: Angeblich will die Firma nächstes Jahr einen 3D-Fernseher präsentieren.
Alleskönner: Mit dem Fernseher ins Internet, mit der Digitalkamera filmen, mit Navigationsgeräten Videos schauen, mit Handys den eigenen Standort erkunden – Endgeräte werden immer mehr zu Alleskönnern. So gibt es Nikon-Kameras, mit denen Fotos nicht nur gemacht, sondern auch an die Wand geworfen werden können. Thema der Messe ist auch die neue Generation der Blue-ray-Player, mit denen Flachbildschirme und Beamer mit hochauflösenden Inhalten gefüttert werden können.
Weiße Ware: Zum zweiten Mal zeigt die Messe Haushaltsgeräte – diesmal wurde diese Abteilung gleich um zwei Hallen erweitert. Bosch beispielsweise präsentiert eine Spülmaschine mit einer Hydraulik-Technologie. Das System steigere die Reinigungskraft eines Wassertropfens gleich um das 400-Fache, wirbt das Unternehmen.
Es gibt auch Kurioses wie den ersten Einbau-Toaster für die Küchenschublade oder eine Waschmaschine, die gleich zwölf Kilogramm Wäsche fasst. Zudem wird es wieder überall zischen und dampfen: Präsentiert werden die exklusivsten und schicksten Espresso-Maschinen und Kaffee-Automaten. Und natürlich werden auch wieder Bügeleisen, multifunktionale Kühlschränke, Dampfgarer für vitaminschonendes Kochen und Möglichkeiten für die Vernetzung des Zuhauses gezeigt.
Am Freitag für Publikum geöffnet, bis 09.09, täglich 10 bis 18 Uhr. Tagesticket 14 Euro, Schüler 5,50 Euro.
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