Tausende feiern Weihnachten in Bethlehem

Aus aller Welt reisen Menschen an, um am Geburtsort Christi Weihnachten zu feiern. An der alljährlichen Mitternachtsmesse in der Geburtskirche will auch Palästinenserpräsident Abbas teilnehmen.
von  Abendzeitung
Betende Menschen in Bethlehem
Betende Menschen in Bethlehem © dpa

Aus aller Welt reisen Menschen an, um am Geburtsort Jesus Christus Weihnachten zu feiern. An der alljährlichen Mitternachtsmesse in der Geburtskirche will auch Palästinenserpräsident Abbas teilnehmen.

Tausende von Christen aus aller Welt haben am Mittwoch an den traditionellen Weihnachtsfeierlichkeiten in Bethlehem teilgenommen. An der Spitze einer Weihnachtsprozession kam am Nachmittag der neue lateinische Patriarch Jerusalems, Erzbischof Fouad Twal, in die Stadt im Westjordanland, in der nach christlicher Überlieferung der Gottessohn Jesus Christus geboren wurde.

Der 68-jährige Twal und seine christliche Delegation kamen in einer Fahrzeugkolonne aus dem etwa zehn Kilometer entfernten Jerusalem. Auf dem Krippenplatz vor der Geburtskirche in Bethlehem wurde der in eine rosarote Robe gekleidete Erzbischof von Bürgermeister Victor Batarseh und christlichen Würdenträgern empfangen. Dutzende jugendlicher Pfadfinder marschierten trommelnd durch das Stadtzentrum. Bei einer Pressekonferenz hatte der lateinische Patriarch am Dienstag die im kommenden Mai geplante Reise von Papst Benedikt XVI. nach Israel, Jordanien und in die Palästinensergebiete bestätigt. Er nannte jedoch keine genauen Daten. In seiner Weihnachtsbotschaft äußerte Twal Sehnsucht nach «Ruhe, Gelassenheit, gegenseitigem Vertrauen und Zusammenarbeit» in Nahost. Er verurteilte den Ausbau israelischer Siedlungen im Bereich Jerusalems und nannte die Blockade des Gazastreifens «ungerecht». Sie schaffe nur «eine Fabrik für Terroristen», sagte Twal. Zudem äußerte er Sorge über das «Ausbluten» von Christen aus dem Heiligen Land. An der alljährlichen Mitternachtsmesse in der Geburtskirche wollte später auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teilnehmen. Seine Polizeikräfte hatten in Vorbereitung auf die Zeremonien die Sicherheitsmaßnahmen in Bethlehem verstärkt. Erstmals seit der Jahrtausendwende waren die Hotels in Bethlehem wieder fast voll ausgebucht. Früher hatte die Stadt angesichts der Gewalt in der Region und der israelischen Sperren starke Einbußen hinnehmen müssen. (dpa)

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